In einem Interview mit dem Uni Spiegel macht er sich Gedanken, woran das liegt und wie sich das ändern lässt. Als Auslöser des Übels sieht Törner dabei nicht die oft als mangelhaft gewerteten Mathe-Kenntnisse der heutigen Abiturienten, sondern die plötzlichen Freiheiten im Studentenleben. Viele Erstsemester kämen damit nicht klar. Sie seien überfordert und nach den ersten versemmelten Prüfungen sei das Selbstvertrauen hin. An dieser Stelle, sagt Törner, versagten die Unis und Professoren dann oftmals. Statt zu motivieren und aufzupäppeln überfrachte man die Studenten mit Erwartungen. Zudem sei es nach wie vor so, dass so mancher Prof lieber über hohe Durchfallquoten aussiebe als seinen Studenten mit mehr Unterstützung entgegenzukommen. Törner sieht hier die Unis in der Pflicht. Über verlängerte Bachelor und eine intensivere Betreuung ließe sich Druck abbauen. Separate Frauenübungsgruppen speziell zu Studienbeginn könnten helfen, mehr Studentinnen bei der Stange zu halten. Diese brechen, so Törners Studie, häufiger und schneller das Mathestudium ab als Männer.
(12|2012) Quelle: Uni Spiegel