Neue Gesetze, steigende Transparenzvorgaben, Echt-Zeit-Steuererklärungen und die Digitalisierung sorgen dafür, dass Führungskräfte in der Steuerberatung künftig vier Schlüsseleigenschaften mitbringen müssen.
1) Um Steuerprozesse zu vereinfachen, investieren die Unternehmen in Robotics, Künstliche Intelligenz und Automatisierung. Der Steuerberater muss daher in der Lage sein, diese neuen Technologien anzuwenden und neue Einsatzgebiete entwickeln zu können – was auch bedeutet, dass die Steuerberatungsfirmen künftig ihren Nachwuchs verstärkt aus Bereichen wie Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwissenschaften und Mathematik rekrutieren werden.
2) Die Digitalisierung von Prozessen heißt aber auch, dass Steuerdaten in Echtzeit generiert werden. Der Steuerexperte muss daher in der Lage sein, diese Daten in Echtzeit zu analysieren und zu erkennen, dass alle wichtigen Steuerregeln ihre Anwendung fanden. Er wird zum „Steuertechnologen“, der sich in der Welt der Datenanalyse genauso gut wie in Steuergesetzgebung auskennt.
3) Hinzu kommt ein enger Draht zur Chefetage, der sogenannten C-Suite. Neue Transparenzregeln und Vorgaben nehmen Konzerne genauestens unter die Lupe. Dazu zählt etwa die Task Force der OECD, die „Base Erosion und Profit Shifting“, die eine grenzüberschreitende, missbräuchliche Steuergestaltung verhindern will. Beschließen Konzerne eine neue Steuerstrategie, muss der Steuerberater künftig als C-Suite-Influencer mit am Tisch sitzen.
4) Die vierte Schlüsselkompetenz ist der Umgang mit einer sich verändernden, anspruchsvolleren und zugleich flexibler arbeitenden Belegschaft. Der Steuerberater muss künftig mit seinen Rekrutierungsprogrammen dieser Erwartungshaltung der zukünftigen Talente begegnen.
Quelle: EY