Die Profs ärgern sich - wie zu erwarten - über Zuspätkommer in der Vorlesung, über fehlende Fußnoten in wissenschaftlichen Arbeiten und über E-Mails, die im Ton und in der Form völlig daneben sind. Verwunderung herrscht bei einem BWL-Prof darüber, dass viele Studenten nicht in der Lage sind, ihr Studium selbst zu planen und zu organisieren. Positiv findet er, dass die Studis keine Scheu mehr haben, vor großen Gruppen zu referieren. Eine Kulturwissenschaftlerin wünscht sich mehr Studierende, die sich in Vorlesungen nicht nur berieseln lassen und die eine bessere Streitkultur – sprich: Respekt auch vor vermeintlich indiskutablen Meinungen - an den Tag legen. Studentinnen könnten, ihrer Meinung nach, in Sachen Selbstbewusstsein noch ein bisschen aufdrehen, so dass sie leichter vor Publikum sprechen können.
Der dritte im Bunde, ein Maschinenbau-Prof, freut sich über den Eifer und die Fortschritte seiner Studenten, kann aber auf das viele private Gequassel in der Vorlesung gut verzichten.
Auch das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln hat Meinungen zu Hochschülern eingeholt: Unternehmen sollten Bachelorabsolventen beurteilen. Bei den Jobstartern gut und ausreichend ausgeprägt sei, so die Arbeitgeber, die Kenntnis wissenschaftlicher Methoden und spezialisiertes Fachwissen. Die größten Defizite hätten Bachelor-Absolventen dagegen bei der Fähigkeit, sich in neue Fachgebiete einzudenken und vorhandenes Wissen auf neue Probleme anzuwenden. (03.11.2011)
Quellen:Zeit, IW Köln