Webasto baut neues Milliardengeschäftsfeld auf

Mit der Montage und Integration von Batteriesystemen sowie Entwicklung und Bau von Ladestationen will der Autozulieferer Webasto einen neuen, Milliarden Euro schweren Geschäftszweig aufbauen, meldet das Handelsblatt.

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Glaspanoramadächer machen am heutigen Umsatz des Automobilzulieferers rund 85 Prozent aus, der rest kommt von Standheizungen und Cabrio- und anderen Autodächers. Da erscheint es sinnvoll, zu diversifizieren und auf mehreren gleichstarken Standbeinen zu stehen. Daher plant Webasto, sich mit der Elektromobilität ein neues Geschäftsfeld aufzubauen.

Großauftrag von Hyundai Kia in Korea
Geht alles nach Plan, soll bis 2025 bereits eine Milliarde Euro Umsatz aus der Systemintegration von Batterien und der Entwicklung von Ladestationen inklusive der Ladekabel kommen. Das entspräche dann rund einem Viertel des aktuellen Umsatzes von 3,7 Milliarden Euro. Den Startschuss für die Systemintegration von Batterien und Batteriesystemen legte Webasto mit einem Joint Venture mit der koreanischen Donghee, um einen Großauftrag von Hyundai-Kia annehmen zu können, bei dem es darum geht, in Korea Batteriesysteme zu montieren und zu integrieren.

Ladekabel und Ladestationen kommen hinzu
Das wird in Deutschland schwerer, weil derzeit viele Hersteller diese Arbeiten selbst übernehmen. Webasto aber rechnet damit, dass der Kostendruck in der Autoindustrie früher oder später dazu führen wird, dass diese Aufgaben an Zulieferer ausgelagert werden. Überdies soll aber auch noch weiterer Umsatz aus der Entwicklung und dem Bau von Ladekabeln und Ladestationen kommen. Das Feld möchte Webasto nicht branchenfremden Anbietern wie Heidelberger Druck überlassen. Klar ist auch, dass Webasto für den Aufbau neues Personal braucht. So sucht das Unternehmen schon jetzt Ingenieure und Manager mit Erfahrung im Bereich der Elektromobilität.

 

Quelle:  Handelsblatt, 21. Januar 2021