Wechsel an der Spitze

Bei der Nummer eins im deutschen Headhuntermarkt gibt es einen Personalwechsel. Der bisherige Geschäftsführer von Egon Zehnder Deutschland, Johannes Graf von Schmettow (50), tritt ab und will sich künftig auf seine internationalen Aufgaben konzentrieren, meldet die Financial Times Deutschland (FTD). Sein Nachfolger wird der Spezialist für Technologie-, Telekommunikation- und Energieunternehmen Michael Enssen (48).

Vier Jahre lang stand von Schmettow Egon Zehnder Deutschland vor, das laut FTD mit 55 Beratern 2011 rund 74,3 Millionen Euro Umsatz erzielte. Seit November 2009 gehörte von Schmettow auch dem weltweiten Führungsgremium von Zehnder an und soll diese Aufgaben – neben der Betreuung seiner deutschen Kunden – intensivieren. Ab Januar 2013 verantwortet dann Enssen alleine das Deutschland-Geschäft. Ihm steht keine leichte Aufgabe bevor: Der Markt steht gehörig unter Druck, zumal verstärkt ausländische Wettbewerber wie Korn/Ferry, Spencer Stuart, Russell Reynolds in Deutschland auf Mandantenjagd gehen.

Brancheninsider vermuten als Grund für den Personalwechsel eine Niederlage Zehnders in Berlin. Dort hatte die ehemalige Wirtschaftssenatorin Sybille von Obernitz den Auftrag, den Posten des Messechefs neu zu besetzen, durch die Hintertür an von Schmettow vergeben. Offiziell war aber der auf Messegesellschaften spezialisierte Personalberater Wolfgang Neff aus Darmstadt mit der Suche betraut – und Parallelsuchen sind in der Branche unüblich. Die Auftragsvergabe ohne jede Ausschreibung an von Schmettow kostete die Berliner Wirtschaftssenatorin den Job und schon im Sommer wurde über Folgen für den Zehnder-Deutschlandchef gemutmaßt.

Quelle: Financial Times Deutschland (9. November 2012), Manager Magazin (26. September 2012)

Egon Zehnder