Der Beitrag in dem Unternehmermagazin beschreibt acht Fehler, die Führungskräfte rund um Bewerbungsgespräche gerne machen und die im schlimmsten Fall dazu führen, dass die falschen Kandidaten eingestellt werden.
Der Klassiker – über den sich auch schon Generationen von Bewerbern geärgert haben: Schlechte Vorbereitung.
Wer sich vor dem Termin bestenfalls fünf Minuten Zeit nimmt, um über den Lebenslauf des Bewerbers zu huschen, wird zum einen nicht die richtigen Fragen stellen können, um den Kandidaten zu beurteilen. Und zum anderen vermittelt das keinen guten Eindruck von dem potenziellen Arbeitgeber.
Der Chef macht alles allein.
Im normalen Joballtag ist das Procedere gang und gäbe: Vier Augen sehen mehr als zwei. Warum also nicht auch im Vorstellungsgespräch so verfahren? Mehrere Personen haben mehrere Eindrücke. Das kann nur helfen, um ein rundes Bild vom Bewerber zu bekommen und den Posten mit der richtigen Person zu besetzen. Auf die Tour vermeidet man auch eine einseitige oder tagesformabhängige Auswahl, meint Impulse. Der Tipp: Kollegen aus dem späteren Team integrieren. Die können tiefere Fachfragen stellen. Zudem lässt sich möglicherweise schon die Chemie abchecken.
Standardfragen sind langweilig – und produzieren vorhersehbare Antworten.
Wer im Vorstellungsgespräch nur Fragen stellt, die sich ein Bewerber locker ergoogeln kann, wird vornehmlich genehme Standardantworten bekommen. Besser, so rät der Beitrag, sei es, auch mal Fragen mit Bezug zu Anschreiben und Lebenslauf zu platzieren, um etwas über die Motivation des Gegenübers herauszubekommen.
Der Chef redet zuviel.
Selbstvermarktung ist ein nicht unwesentlicher Punkt in der Stellenbeschreibung eines Managers. Im Bewerbungsgespräch muss man sich aber etwas zurücknehmen. Ein bisschen Werbung fürs Unternehmen ist gut und wichtig, aber wer zu viel ausschließlich über sich redet, erfährt nicht genug über den Kandidaten und verschreckt ihn im schlimmsten Fall.
Papier ist geduldig.
Während manche Unternehmen es mit der Testerei ein bisschen übertreiben und komplett auf ihre Intuition verzichten, schlagen andere Arbeitgeber ins Gegenteil um. Sie setzen allein auf Vorstellungsgespräch und Unterlagen des Kandidaten und verzichten auf fachliche Gegenchecks. So kann der Bewerber Qualifikationen anführen, die längst nicht so gut sind wie behauptet. Mit ein paar wenigen fachlichen Fragen ginge man da besser auf Nummer sicher.
Die Firma ist das Schlaraffenland.
Im Buhlen um einen vielversprechenden Kandidaten schießen manche Führungskräfte übers Ziel hinaus und versprechen dem Bewerber das Blaue vom Himmel. Der Haken: Findet der neue Mitarbeiter den Arbeitsplatz nicht so vor, wie versprochen und von ihm gewünscht, ist er noch vor Ende der Probezeit wieder weg – und nichts ist gewonnen. Deshalb wichtig: Job und Unternehmen möglichst transparent machen, rät Impulse.
Wer braucht schon einen zweiten Termin?
Auch wenn es aufwändig ist, sollte eine Bewerberauswahl aus mehr als einem Gespräch bestehen und idealerweise unterschiedliche Formate umfassen – wie etwa ein Rollenspiel, Probearbeiten, Referenzen. So wird ein runderes Bild draus.
Bauchgefühl ist was für kleine Mädchen.
Intuition hat in Managementkreisen nicht immer die größte Lobby. Im Geschäftsleben wird oft den Fakten der Vorzug gegeben. Eine gute Entscheidung lebt aber von beidem. Und wenn das Bauchgefühl sagt,bei einem Kandidaten stimmt was nicht,ist es gut nachzuspüren und weiter zu recherchieren.
Quelle: Impulse