Entsprechend sind die Anforderungsprofile der Stellen überwiegend auf einen ingenieurwissenschaftlichen Hintergrund formuliert. Eher selten werden in der Industrie ausdrücklich Physiker, Mathematiker oder Chemiker gesucht, ganz zu schweigen von promovierten, praxisfernen Kandidaten.
Karriereberater Heiko Mell stellt fest, dass der Einstieg für Naturwissenschaftler in Ingenieur-Jobs tatsächlich schwer ist, dass es aber dennoch nicht wenige geschafft haben, im Bewerbungsverfahren mit ihren Qualifikationen zu punkten und Bedenken zu zerstreuen. Karriere machen können die Naturwissenschaftler unter Ingenieuren dann, wenn sie sich anpassen, die gleiche Sprache wie die Ing.s sprechen und den theoretischen Physiker nicht bei jeder Gelegenheit heraushängen lassen.
Wer lange genug mit Ingenieuraufgaben betraut ist und einen guten Job macht, verliert sukzessive seinen Exotenstatus und geht intern als Ingenieur durch - inklusive entsprechender Aufstiegsmöglichkeiten. Bei einem externen Wechsel bleibt es dagegen happig. Das "falsche" Studium verblasst nur sehr langsam im Lebenslauf. In der Außenwahrnehmung ist man lange der Naturwissenschaftler, der einen Ingenieurjob gemacht hat. Heiko Mells Rat deshalb: Intern etablieren und aufsteigen und so spät wie möglich den Arbeitgeber wechseln. (05.12.2011) Quelle: VDI Nachrichten