Durch die Verzierungen werde direkt ein Bild beim Arbeitgeber geschaffen, dass die eigene Seriosität in Frage stellt. Und das erstreckt sich dann von Chefs über Kollegen bis zu Kunden.
Dabei gibt es natürlich Branchenunterschiede. Während Körperschmuck in den Medien oder in der IT tendenziell eher sportlich gesehen wird, sind zum Beispiel Banken und Versicherungen vor allem mit Blick auf die Kundschaft recht konservativ. Ein kleines, dezentes Tattoo am Knöchel mag noch durchgehen, eine Unterarmtätowierung muss aber doch unterm Ärmel verschwinden. Auch bei zuviel Metall im Gesicht winken Arbeitgeber - vor allem bei Jobs mit Kundenkontakt - ab. Schwierig haben es deshalb Jobkandidaten, die Bilder oder Löcher an Stellen haben, die sich nicht gut verdecken lassen. Der Totenkopf am Hals kann dann schnell zum Problem werden.
Piercings können vor allem auch wegen hygienischer oder Sicherheitsanforderungen beanstandet werden. Im OP-Bereich muss alles dauerhaft steril sein, bei der Arbeit mit Maschinen darf nichts in die Geräte geraten können.
Penibel ist man, so Unicum, im öffentlichen Dienst. Bei der Polizei sind Tattoos so lange okay, wie sie unter der Dienstkleidung verschwinden - und thematisch unbedenklich sind. Die Wahl von Motiv, Größe und Platzierung von Tätowierungen und Piercings sollte deshalb lieber einmal zuviel als einmal zuwenig überdacht werden. Schließlich begleiten sie einen ein Leben lang, genau wie der Job. (7. September 2010)
Quelle: Unicum