Nicht nur PwC, sondern auch KPMG, Deloitte und EY sind erwiesenermaßen dabei gewesen, als internationale Konzerne Vorabsprachen zur Steuervermeidung, sogenannte Tax Rulings, mit Luxemburg getroffen haben, berichtet die FAZ. Die Luxemburger waren unter dem Stichwort Lux-Leaks unter Beschuss geraten, weil bei ihnen Konzerne unzulässig viel Steuern sparen und das Land den globalen Steuerwettbewerb verfälscht hat.
Dabei ist auch klar: Im Kampf um die Ansiedlung globaler Konzerne mischen alle Länder mit und versuchen, mit Tax Rulings die Zentralen ins Land zu holen. Jean-Claude Juncker, einst als Finanzminister von Luxemburg mitverantwortlich für diese Absprachen, hatte als frisch gewählter EU-Präsident diesen Praktiken den Kampf angesagt und war jetzt in die Kritik geraten. Die EU-Kommission prüft derzeit, ob sie einzelne Tax Rulings als unzulässige Beihilfen einstufen kann und damit ein Beihilfeverfahren möglich wird. Erste Verfahren sind bereits nicht nur in Luxemburg eingeleitet worden. Unbestritten ist, dass im konkreten Fall der Tax Rulings in Luxemburg nicht gegen nationales Recht verstoßen wurde. Dennoch zeigte sich die luxemburgische Regierung bereit, das geltende Recht zu ändern.
Quelle: FAZ, 11. Dezember 2014, Print-Ausgabe