Wirtschaftsprüfer sind eine sichere Bank: Seit fast zehn Jahren realisiert die Branche ein jährliches Wachstum von durchschnittlich sechs Prozent. Allerdings zeigt die Marktanalyse auch deutliche Unterschiede auf. So dominieren die vier Großen – PwC, KPMG, EY und Deloitte – den Markt. Nach diesen großen internationalen Konzernen klafft bei den Inlandsumsätzen und Mitarbeiterzahlen eine große Lücke. Rang eins der deutschen Top 10 (PwC) weist einen Milliardenumsatz auf, Platz 10 nur noch 100 Millionen (RBS RoeverBroennerSusat) – und die Gesellschaft auf Rang 25 weniger als 25 Millionen Euro (LKC Kemper, Czarske, von Gronau, Berz). Allerdings zeigt die Lünendonk-Analyse auch: Die kleinen Gesellschaften konnten ihren Umsatz besser steigern. Während sie im Schnitt um sechs Prozent zulegten, schafften die Big Four in Deutschland nur 4,9 Prozent. Auch das ist zwar immer noch deutlich mehr als das durchschnittliche Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP), aber deutlich weniger als bei den kleinen Gesellschaften.
Dabei bauen vor allem die großen Gesellschaften ihr Leistungsspektrum deutlich aus. So erzielten sie im Schnitt 45 Prozent ihres Umsatzes mit Steuerberatung, 36,9 Prozent mit Wirtschaftsprüfung. 8,9 Prozent tragen mittlerweile Unternehmensberatungsleistungen bei, 7,2 Prozent sind Rechtsberatung, „sonstige“ Leistungen liegen bei zwei Prozent. Lünendonk spricht daher von einer „Renaissance der Beratung“. Mit Blick auf die Zukunft müssen sich die Wirtschaftsprüfer und Steuerberater allerdings auf Veränderungen einstellen: Globalisierung, Digitalisierung, Volatilität der Märkte, schlankere Prüfungsprozesse bei gleichbleibender Qualität beispielsweise machen Projekte komplexer und erfolgskritischer. Eine Herausforderung ist auch das Finden von qualifizierten Nachwuchskräften sowie das Entwickeln neuer Partnermodelle.