Noch ist alles Hype und viel Marketing, wie sich schon am Begriff „Metaverse“ zeigt, den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg geschickt platziert hat, bevor er sein Unternehmen in „Meta“ umbenannte. „Metaverse“ steht für das Web 3.0, dem virtuell begehbaren Internet mit Avataren in einer digitalen Realität. Und um diese zu schaffen, will Facebook allein in den nächsten fünf Jahren in Europa 10.000 IT-Stellen schaffen. Hinzu kommen Stellenangebote von Unternehmen wie Apple, Microsoft und Nvidia, die alle an Hard- und Softwarelösungen für das Web 3.0 arbeiten.
Experten für Web 3.0 verdienen sehr gut
Chancen haben vor allem Experten aus den Grenzbereichen zwischen Informatik und Ingenieurwissenschaften, aber natürlich auch IT-Spezialisten, wie es sie schon heute in der IT- und der Gaming-Welt gibt. Erste Jobprofile inklusive Gehaltsschätzungen hat das Handelsblatt schon formuliert. Je nach Job sind das Jahreseinkommen zwischen 50.000 und 250.000 Euro. Auf der unteren Gehaltsstufe seien Cyber-Security-Spezialisten zu finden, die kriminelle Machenschaften aufdecken und Täter entlarven, während ganz oben mit 200.000 bis 250.000 Euro Metaverse-Planner stehen, die entscheiden, welche Projekte in der Virtuellen Welt entstehen sollen.
Hohe Gehälter für Berater, die Strategie gestalten
Sie entscheiden zum Beispiel in der Autoindustrie, ob das Unternehmen im Web 3.0 nur virtuelle Testfahrten von Kunden oder auch Cyber-Trainings für Angestellte in der Produktion anbietet. Sie haben Beraterfunktion und sind in die Strategie des Unternehmens eingebunden. Hinzu kommen zum Beispiel Softwarespezialisten, die Rahmenbedingungen festlegen, etwa ob in der virtuellen Welt ein Avatar mit Nike-Schuhen auch einen Shop von Adidas betreten darf. Oder sie entscheiden, welche Daten der Nutzer gespeichert und weiterverwertet dürfen oder was Kameras mitschneiden dürfen.
Auch „normale“ Unternehmen wollen ins Metaverse
Fakt ist aber auch, dass das Metaverse noch ganz am Anfang steht und viel davon Hype ist – was sich auch in den Gehaltsschätzungen niederschlägt. Das Handelsblatt selbst hat in den Schätzungen einen Hype-Bonus von 20 bis 30 Prozent eingepreist. Ein kleiner Trost bleibt: Selbst, wenn es nicht gelingt, als IT-Spezialist das Web 3.0 bei den großen IT-Firmen mitzubauen, sind die Soft- oder Hardware-Kenntnisse auch in allen anderen Unternehmen stark gefragt. Selbst Kaufland und Walmart, schreibt das Handelsblatt, drängen ins Metaverse.
Quelle: Handelsblatt, 20. Januar 2022