BayWa setzt auf schwimmende Solarparks

Schwimmende Solaranlagen auf Seen sind effizienter als vergleichbare Parks auf Land. Solarpark-Entwickler BayWa sieht enorme Potenziale in Deutschland – und damit Jobs.

BayWa

Solarparks als schwimmende Anlagen auf Seen? Was im Ausland bereits großen Anklang findet, steht in Deutschland erst am Anfang. Im Spätsommer weihte der Münchener Konzern BayWa, der sich auf Lösungen für die Energieversorgung spezialisiert hat, im niederrheinischen Weeze eine erste Anlage in Nordrhein-Westfalen ein, in Baden-Württemberg ist seit 2019 eine schwimmende Solaranlage auf einem Baggersee im Einsatz.

Großes Potenzial – auch für neue Jobs
Vieles spricht für die schwimmenden Anlagen: Es gibt kaum Konflikte mit anderen Nutzungen der Flächen, die ganztägige intensive Sonneneinstrahlung erzeugt mehr Energie als auf dem Land und das Wasser hat zudem einen kühlenden Effekt auf die Module. Besonders gut würden sich Tagebauseen eignen, sagt das Unternehmen. Auf den rund 500 Tagebauseen in Deutschland könnten Solaranlagen eine Spitzenleistung von 2,74 Gigawatt erzeugen, hat das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ermittelt. Kein Wunder also, dass BayWa enormes Potenzial und Jobs für Entwickler und Ingenieure erwartet – ebenso wie der Wettbewerber RWE, der das Thema weltweit im Aufwind sieht.

Deutsche Behörden tun sich noch schwer
Allerdings gibt es auch Hürden. Derzeit sind die Kosten noch höher als bei vergleichbaren Landparks. Hinzu kommt, dass sich die Behörden noch mit Genehmigungen schwertun. Dabei hat BayWa im Ausland schon erfolgreich Parks errichtet. Erzeugt die neue Anlage in Weeze gerade mal 750 Kilowatt in der Spitze, hat BayWa in den Niederlanden schon Parks auf Seen errichtet, die bis zum 36-fachen dieses Werts erreichen: 27 Megawatt mit 73.000 Solarmodulen.

Quelle: Kölner Stadtanzeiger, 1. Oktober 2020