Jetzt wagt sich Stelter erneut aus der Deckung und analysiert die Krise im gleichnamigen Buch als Billionen-Schuldenbombe. Dabei fordert er die Bürger auf, per Massendemo ihre Bereitschaft zum Schuldenabbau zu zeigen, schreibt die Wirtschaftswoche.

BCG-Berater Daniel Stelter analysiert in seinem aktuellen Buch klar und verständlich, wie die Krise begann – und warum sie noch lange nicht zu Ende ist. Der Experte für Finanzen und Wachstumsstrategien hat in den letzten fünf Jahren intensiv recherchiert und analysiert, was Politiker, Banker und Konzernlenker rund um den Globus bewegt. Sein Fazit: Wenn nicht bald unter den wachsenden Schuldenberg ein Schlussstrich gezogen wird, verspielt Deutschland seine Zukunft. Sparen allein sei keine Lösung, den Berg abzubauen. Auch aus der Krise herauszuwachsen, wäre unmöglich. Ein Schuldenschnitt müsse her, schreibt Stelter. Und Bürger müssten der Politik durch Massendemonstrationen zeigen, dass sie durch Vermögensabgaben sowie höhere Vermögens- und Erbschaftsteuern bereits seien, den Berg mit abzutragen.

Von Kritikern muss Stelter für seine Vorschläge derzeit als Vertreter der Beraterzunft heftige Prügel einstecken. Die Beraterbranche hätte an der Party schließlich kräftig mitverdient und nun fordere ausgerechnet ein Berater die Bürger auf, die Party-Hinterlassenschaften aufzuräumen. Dabei hätten sie die Party weder bestellt noch gewollt. Aber, so lobt die Wirtschaftswoche, gebühre ihm Respekt, dass er als einer der ersten Berater aus der Deckung herauskommt und bereit ist, die Prügel für seine Zunft einzustecken.

Quelle: Wirtschaftswoche, 25. April 2013