Wiwo.de veröffentlichte das aktuelle Imageranking der deutschen Beraterbranche. Auf dem Siegertreppchen ganz oben landete 2011die Boston Consulting Group.
Der Erfolg zeigt, dass der 2008 eingeläutete Strategiewechsel von BCG Früchte trägt. Einst hieß es: "Die klügsten Köpfe gehen zu McKinsey. Die klügsten Köpfe, die auch noch das Herz an der richtigen Stelle sitzen haben, gehen zur Boston Consulting Group." Doch mit Empathie und Weitblick allein ließ sich in schweren Zeiten kein Betriebsergebnis verbessern. BCG-Deutschland-Chef Christian Veith wagte deshalb vor fünf Jahren einen harten Kurswechsel. "Um endlich mit McKinsey nicht mehr nur bei der Qualität, sondern auch beim Umsatz gleichziehen zu können, mussten die BCGler Abschied von der Idee nehmen, dass sie als schöngeistige Vordenker schmutzige Restrukturierungsprojekte, die zu Massenentlassungen führen, durchaus auch ablehnen können. Seither sind die BCG-Berater als Wachstums- wie als Restrukturier unterwegs", schreibt die WirtschaftsWoche.
Mit einem Bekanntheitsgrad von 100 Prozent sei die Marke BCG in deutschen Managerkreisen neben McKinsey zum Synonym der Beraterbranche insgesamt aufgestiegen, sagt Höselbarth, der 126 Vorstände und Geschäftsführer aus Mittelstand und Dax-Konzernen befragte. "Anders als McKinsey polarisiert die Marke BCG nicht so sehr. Von allen Beratungsmarken genießt die Boston Consulting Group den positivsten Ruf bei den Kunden, ohne beim Betriebsergebnis wesentlich schlechter abzuschneiden als der Marktführer."
Auf Platz drei des Rankings landeten Roland Berger Strategy Consultants. Eine Überraschung war aber vor allem der Viertplatzierte: Die Beratungssparte der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC rangiert vom Markenimage her zwar noch mit einigem Abstand, aber doch direkt hinter McKinsey, BCG und Roland Berger. "Die Markenstärke einer Beratung wird an Bekanntheitsgrad und Ruf, in der Hauptsache aber daran gemessen, ob eine Beratung das Betriebsergebnis beim Kunden erhöht. Und in diesem Punkt hat die Consulting-Einheit von PwC ihr Leistungsversprechen offensichtlich eingelöst", erklärt Marken-Forscher Höselbarth.
Sollte PwC auf Druck der EU-Kommission sein Beratungsgeschäft abspalten müssen, so ginge PwC-Deutschlandchef Norbert Winkeljohann und seinen rund 400 Partnern nicht nur ein knappes Drittel ihres Umsatzes von 1,33 Milliarden Euro durch die Lappen. "Um für den abgespaltenen Beratungszweig ein ähnlich hohes Markenrenommée aufzubauen, wären gigantische Investitionen notwendig", sagt Höselbarth. Brand Finance, ein auf die Bewertung des monetären Werts von Unternehmensmarken spezialisiertes Beratungshaus aus London, schätzte zuletzt den Wert der globalen Marke PwC auf rund elf Milliarden US-Dollar.
(09.01.2012) Quelle: Wiwo.de