Der IT-Dienstleister Bechtle aus Neckarsulm will in das Geschäft mit Cloud-Angeboten einsteigen. In den nächsten sechs bis sieben Monaten will Bechtle eine Plattform entwickeln, die sowohl für Cloud-Services von großen Herstellern (zum Beispiel Microsoft 365) zur Verfügung steht als auch für ein eigenes Angebot. Zwar bieten auch andere IT-Dienstleister ihren Kunden bereits Cloud-Angebote an, die die flexible Nutzung von Speicherkapazität und Programmen unabhängig von eigenen Installationen ermöglichen. Doch Bechtle fährt generell die Strategie, immer erst in neue Märkte einzusteigen, wenn das Unternehmen sie für stabil hält. Im Moment geht es dem Unternehmen darum, zusätzliche Umsätze zum Projektgeschäft zu erzielen. Längerfristig wird es aber wohl auch zu einer Substitution der Angebote kommen. Da die Kunden die Plattform unabhängig vom Hersteller nutzen könnten, glaubt Bechtle sich mit seinem Cloud-Angebot vom Wettbewerb ausreichend differenzieren zu können.
Mit dem Einstieg ins Cloud-Geschäft investiert Bechtle in ein Rechenzentrum in Frankfurt. Dank einer Partnerschaft mit E-Shelter in Frankfurt glaubt das Unternehmen schon bald höchste Übertragungsgeschwindigkeiten und Sicherheitsstandards erfüllen zu können. So könnten Kundenunternehmen beispielsweise ihre eigene IT geo-redundant betreiben, das heißt, im Fall eines Ausfalles des ersten Rechenzentrums von einer Sekunde auf die andere auf das von Bechtle betriebene Backup umschalten. Bechtle beschäftigt derzeit 7.645 Mitarbeiter.
Quellen: FAZ, 12. November 2016, Printausgabe, Seite 24;
Börsen-Zeitung, 12. November 2016, Printausgabe Seite 11