Wer bei McKinsey, Bain oder der Boston Consulting Group einsteigt, wird dort ein gutes Gehalt und üppige Sozialleistungen erwarten können, aber auch eine optimale Förderung der eigenen Persönlichkeit und Fachkenntnis. Das bedeute jedoch nicht, schreibt das Business School-Portal Poets & Quants, dass es keine Unterschiede zwischen den großen Drei gäbe. Jedes Unternehmen setze andere Prioritäten, sei es bei der Kultur, den Sozialleistungen oder der Ausbildung.
Bain siegt zum dritten Mal
Über alle Aspekte hinweg setzte sich nun zum dritten Mal in Folge Bain & Company in der Untersuchung Vault Consulting 50 an die Spitze. Die Untersuchung, die Portal Poets & Quants als den „Goldstandard“ für die Bewertung von Beratungsunternehmen bezeichnet, beruht auf den Aussagen von 16.000 praktizierenden Beratern in ganz Nordamerika.
Halb so groß wie BCG und McKinsey
Dabei äußerten sich die „Bainies“ besonders positiv über ihre Vergütung, die Kultur und die langfristigen Aussichten. Darüber hinaus verzeichnete Bain auch die zweithöchste Mitarbeiterzufriedenheit. Poets & Quants kommentiert, dass Bain mit der Hälfte der Mitarbeiter und Büros von McKinsey oder der Boston Consulting Group wieder einmal bewiesen habe, dass Kultur das Wichtigste ist: „Bain, das lange Zeit als Spaß-Firma mit dem ,Work Hard Play Hard‘-Lebensstil bekannt war, setzt mit seinem bürozentrierten, ergebnisorientierten Ansatz weiterhin Maßstäbe für die Branche und zahlt sich für Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen aus.“
McKinsey setzt Maßstäbe beim Prestige
Auf dem insgesamt zweiten Platz landete die Boston Consulting Group mit Bestnoten für ihre Sozialleistungen, Führung sowie Gesundheit und Wellness, außerdem wurde sie in neun Practice Groups als Top-Beratungsunternehmen gesehen. Auf Platz drei findet sich die Beratung McKinsey & Company, deren Prestige ungeschlagen ist, die aber auch ihrem Image mit schlechteren Durchschnittswerten bei der Arbeits- und Lebensqualität gerecht wurde.
Prestige ist die schwerwiegendste Kategorie
Das Ranking wird seit 17 Jahren von Vault Firsthand erstellt, einer Marktforschungsplattform, die Mitarbeiterbewertungen anbietet, Coachings durchführt und Rankings für Branchen erstellt. Im Herbst 2022 befragte Firsthand Berater aus über hundert Top-Unternehmen. Anhand einer Skala von 1 bis 10 bewerteten sie ihr eigenes Unternehmen in puncto Prestige (gewichtet mit 30%), Unternehmenskultur und Zufriedenheit (zusammen 30 %) sowie in den Kategorien Vergütung, Work-Life-Balance und Herausforderung (jeweils 10 %). Weitere 5% zählten jeweils die Urteile zu Geschäftsaussichten und der Beförderungspolitik.
Kultur und Zufriedenheit geben den Ausschlag
Beim Prestige, das so hoch bewertet wird, liegt Bain hinter McKinsey und BCG, macht diesen Nachteil jedoch wett, indem es bei der Unternehmenskultur und der Zufriedenheit den zweiten Platz belegt – vor den beiden Wettbewerbern. Bain schneidet auch bei der Work-Life-Balance und dem Grad der Herausforderung besser ab als BCG und McKinsey.
Was für Berater wichtig ist
Generell stellt Firsthand fest, dass die Kultur – und nicht das Prestige – für 40% der Berater die größte Priorität hat bei der Wahl einer Firma ist, wobei die Stärke der Practice Group, die Work-Life-Balance, das Prestige und die Vergütung ebenfalls auf der Liste stehen. Gleichzeitig berichtet Firsthand, dass Zufriedenheit und Karrierefortschritt bei den Beratern zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Aber das Rennen unter den Vault Consulting 50 ist extrem eng, denn weniger als ein Punkt trennt 33 verschiedene Firmen, worin die Website Poets & Quants einen Beweis dafür sieht, wie umkämpft der Markt der Talente inzwischen ist.
Quellen: Zum Beitrag auf Poets & Quants, Zur Vault Consulting 50-Liste, Zur Vergütung bei Top-Beratungen