Für die drittgrößte deutsche Industrie trüben sich die Perspektiven immer weiter ein. Zum vierten Mal senkte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) die Prognose für 2019 auf einen Produktionsrückgang von 7,5 Prozent.
Allerdings lohnt der genauere Blick. Der prognostizierte Rückgang bezieht sich auf die Chemie- und die Pharmaindustrie zusammen. Bei der Pharmaindustrie gilt es jedoch einen statistischen Sondereffekt zu beachten, der die Prognose nach unten zieht. 2018 war die Pharmaproduktion ungewöhnlich hoch ausgefallen. Die reine Chemiebranche – also ohne Pharma – dürfte also nur um 2,5 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen.
Hinzu kommt, dass die Chemie-Industrie gleichzeitig die Preise nicht nur halten, sondern auch noch erhöhen konnte. Das wirkt sich auch aus: Der Umsatz 2019 dürfte daher nur um fünf Prozent auf 193 Milliarden Euro zurückgehen. Vor allem aber berühren Umsatz- und Produktionsentwicklung nicht den Personalbestand. Der bewegt sich mit 464.800 Beschäftigten zurzeit noch auf dem höchsten Niveau seit 2001. So baut die Industrie ihre Forschung und Entwicklung weiter aus – und sucht gleichzeitig Fachleute für die Digitalisierung.
Quellen: FAZ., 4. Dezember 2019, Printausgabe Seite 17