Die Juristen von EY, KPMG; Deloitte und PwC bieten mittlerweile die komplette Palette des Wirtschaftsrechts an – und das mit zum Teil großen Teams. Allein KPMG Law, die sich als Full Service Law Firm versteht, hat mittlerweile rund 220 Anwälte, bei Deloitte arbeiten über 100, PwC Legal hat 190 und EY 130 Anwälte in der Payroll. Welche Konkurrenz diese Anwälte für die klassischen Kanzleien sind, zeigt die Tatsache, dass die Big 4 schon jetzt mehr Anwälte beschäftigen als die aktuelle größte Kanzlei CMS Hasche Sigle mit rund 600 Juristen.
Was die Anwaltskanzleien noch mehr umtreibt: Das einstige Image vom Hinterhof-Juristen, der für eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft arbeitet, ist Geschichte. Selbst renommierte Anwaltspersönlichkeiten sind zu den WP-Gesellschaften gewechselt. So schloss sich zum Beispiel ein Team um Vergaberecht-Urgestein Dr. Friedrich Ludwig Hausmann PwC Legal an.
Die Teams werden auch deshalb klassischen Rechtsberatern gefährlich, weil sie nicht nur Megadeals betreuen, sondern auch im Mittelstand kräftig unterwegs sind. KPMG Law etwa war beim Verkauf der Großbäcklerei Klemme an Aryzta neben FreshfieldsBruckhaus Deringer dabei, PwC Legal berät die NOZ Medien beim Kauf der mh:n-Gruppe und Deloitte Legal kümmert sich mit um die Fusion von Immowelt und Immonet. Quelle: Legal Tribune Online, 18. April 2016