Der mittlerweile 60-Jährige ist Historiker, Schriftsteller, Journalist, Immobilienexperte, Unternehmer und Finanzinvestor. Vom jugendlichen Maoisten mutiert er im Laufe der Jahre zum FDP-nahen Millionär, verkauft vor nicht allzu langer Zeit sein Unternehmen und promoviert ein zweites Mal. Hinter dieser Vita stecken jede Menge spannender Geschichten, die Zitelmann authentisch, geradlinig und unterhaltsam erzählt. Er spart dabei weder seine zwischenzeitigen Alkoholprobleme noch seinen Hang zu schönen Frauen und exzessivem Bodybuilding aus. Diese Offenheit ist mutig, vor allem aber sehr lehrreich. Denn Zitelmanns Autobiografie ist eine Anregung, es ihm gleich zu tun: selbstbewusst den eigenen Weg zu gehen – auch wenn der unkonventioneller ist, als der vieler anderer. Verbunden mit der Botschaft: Es ist nie zu spät, nochmal etwas Neues zu beginnen. Dies sind nur zwei seiner zwölf Lebensregeln, die Zitelmann am Ende des Buches näher erklärt. Und während solche Prinzipien in manch anderem Karriereratgeber recht praxisfern rüberkommen, hat Zitelmann mit seiner Vita schon den Beweis angetreten, dass sie funktionieren, und gezeigt, wo sie einen alles hinführen können. Wer solche Anstöße fürs eigene Leben aber gar nicht braucht, der kann Zitelmanns Buch als spannende Reise durch sechs Jahrzehnte Deutschland betrachten. Denn auch der Historiker in ihm kommt immer wieder durch.
Fazit: Ein spannendes Buch über ein spannendes Leben – von dem sich einiges abgucken lässt. Und Zitelmann schreibt so offen, dass man ihm auch sein sehr großes Selbstbewusstsein nachsieht.
Infos:Wenn du nicht mehr brennst, starte neu.Dr. Dr. Rainer Zitelmann, FinanzBuch Verlag, München, 2017, 309 Seiten, 24,99 Euro.