Offensichtlich kommt kaum ein Bundesministerium mehr ohne Berater aus: Insgesamt gab die Bundesregierung 2016 101 Millionen Euro für Unternehmensberatungen aus und damit gleich 165 Prozent mehr als im Vergleich zu 2015. Das größte Honorar leistete sich das Bundesinnenministerium mit 47 Millionen Euro. Davon sollen nach einem Bericht des Bundesfinanzministeriums allein 34 Millionen Euro an die Unternehmensberatung McKinsey geflossen sein. Mit seinen Beratungsdiensten hatte McKinsey dabei geholfen, das Asylverfahren beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) auf Effizienz zu trimmen. Das Bundesverkehrsministerium benötigte für die Einführung der Pkw-Maut Rechtsrat und technische Unterstützung von Beratern und zahlte insgesamt 31,3 Millionen Euro an externe Consultants. Das Bundesfinanzministerium gab 16,2 Millionen Euro für Unternehmensberater aus, gefolgt vom Verteidigungsministerium, das Beratungsleistungen im Volumen von 2,9 Millionen Euro einkaufte – nicht gerechnet die hohen Beratungsaufwände für Rüstungsprojekte der Bundeswehr. Das Bundesjustizministerium kam auf 2,8 Millionen Euro Beraterhonorare, das Bundeswirtschaftsministerium auf 2,2 Millionen Euro. Das Auswärtige Amt und das Entwicklungsministerium zahlten jeweils 1,7 Millionen Euro an Beratungsfirmen. Im Kanzleramt und im Landeswirtschaftsministerium waren es je 1,5 Millionen Euro. Beim Bundesfamilienministerium beliefen sich die Beraterkosten 2016 auf 100.000 Euro. Einzig das Bundesumweltministerium kam gänzlich ohne externe Berater aus.
Quelle:Spiegel online, 28. Juni 2017