Wenn die Digitalisierung eine Branche nach der anderen umkrempelt, muss es jemand in der Firma geben, der diesen Prozess anstößt und vorantreibt. Für diesen Job installierte jedes zehnte Unternehmen in Deutschland in den letzten Jahren laut Handelsblatt einen Chief Digital Officer (CDO).
Für den Chief Digital Officer wird es ungemütlich
Anfangs galten die Chefdigitalisierer als Quer- und Vordenker „mit der Lizenz zum Rumspinnen“. Doch seitdem sich die Konjunktur in Deutschland abkühlt, wird es ungemütlicher für sie. Wenn das Geschäft schlechter läuft, wird genauer hingeschaut. Und das heißt für die CDOs, sich entweder zu bewähren oder ihr Posten wird abgeschafft.
Operative Umsetzung ist gefragt
Dabei haben die Digitalexperten keinen leichten Job. Denn die wenigsten von ihnen sind direkt als Vorstandsmitglied eingesetzt. Die meisten besetzen eine Position auf der zweiten Führungsebene und müssen erst einmal um Handlungsspielraum und Budget kämpfen. Um Erfolge liefern zu können, gilt es jetzt für sie, mehr denn je dafür zu sorgen, dass ihre Digitalisierungsideen ihren Weg in die Strategie der Geschäftseinheiten und in die operative Umsetzung finden.
Konkrete Geschäftsmodelle entwickeln
Stellten die Unternehmen ihnen anfangs strategische Budgets, also Sondermittel, zur Verfügung, um Visionen zu entwickeln, Prototypen aufzubauen und zu testen sowie eine neue Kultur anzustoßen, sind jede konkrete Geschäftsmodelle und messbare Beiträge gefragt.
Vordenker müssen Geschäftsleute werden
Der Druck auf die CDOs steigt also. Die Vordenker müssen sich jetzt als Geschäftsleute beweisen. Ihr Erfolg wird daran gemessen, welche Produkte sie erfolgreich einführen, wie viele Nutzer sie gewinnen und was sie konkret zum Geschäft beitragen. Wer neue Umsatzquellen etabliert und für eine moderne Führungskultur sorgt, qualifiziert sich für die erste Ebene im Management.
Quelle: Handelsblatt