Im internationalen Wettbewerb ist vieles letztlich eine Frage der schieren Unternehmensgröße. Und so fragen sich etliche europäische Unternehmen derzeit: Fressen oder gefressen werden? Denn die Digitalisierung, der Klimawandel und Größennachteile gegenüber neuen Konkurrenten aus den USA und Asien zwingen Unternehmen in Europa zunehmend, über Akquisitionen und Übernahmen zu wachsen, um dem Risiko zu entgehen, selbst übernommen zu werden. In der M&A-Branche (Mergers & Akquisition) dürften daher in naher Zukunft eine Menge Jobs zu besetzen sei bei Playern wie der Kanzlei Freshfields oder den Investmentbanken Goldman Sachs und JP Morgan. Dabei geht es um Wirtschaftswissenschaftler mit M&A-Know-how sowie um (angehende) Juristen mit Schwerpunkten im Transaktionsrecht und Gesellschaftsrecht, aber auch Steuerrecht ist hier ein Thema. Die Branche boomt und hier – so schreibt es das Handelsblatt – spricht man vom großen Fressen.
Investoren wollen ESG-Kritieren erfüllt sehen
Die Übernahmewelle zieht sich durch alle Branchen. Und für die Übernehmer rechnet sich das Geschäft: Die Kaufkosten kommen zumeist über eingesparte Entwicklungskosten wieder rein und die reine Größe schützt vor feindlichen Angriffen. Dabei spielen sich die Deals im Kleinen – wie die Übernahme des Kamerageschäfts von Hella durch Volkswagen – oder im Großen – wie die Übernahme von Politico durch Axel Springer – ab. Getrieben werden die Deals von Investoren, die nicht nur auf neueste Technologien achten, sondern heute auch die ESG-Kriterien (Environment, SocialGovernance, Compliance, also Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung) umgesetzt sehen wollen.
Quelle: Handelsblatt, 1. August 2021 (Bezahlschranke)