Die Prüforganisation Dekra will in den nächsten fünf Jahren ihre digitalen Services rund um die Prüfung, Inspektion und Zertifizierung intelligenter und vernetzter Produkte erweitern und stellt dafür allein im Jahr 2021 weltweit 1.000 neue Mitarbeiter vor allem im IT-Bereich ein. Allein in Deutschland sollen in diesem Jahr 600 neue Stellen entstehen. Schon von 2015 bis 2020 hat das Unternehmen seine Stammbelegschaft um rund 20 Prozent von 25.000 auf aktuell 30.000 weltweit aufgestockt. Hinzu kommen noch Zeitarbeitkräfte, so dass Dekra derzeit über 44.000 Beschäftigte hat.
Das Ziel: Zertifizierer werden für Künstliche Intelligenz
2025 wird die Dekra auf 100 Jahre Einsatz für technische Sicherheit zurückblicken. In Zukunft will sich das Unternehmen konsequent an den Chancen der Digitalisierung ausrichten. Dazu gehören neue Arbeitsformen ebenso wie verstärkte digitale Interaktion und datengetriebene Dienstleistungen. Als zentrale Zukunftsfelder hat der Konzern die Themen Cyber Security und Künstliche Intelligenz für sich entdeckt. Erste KI-Kompetenzen bewies die Dekra mit dem Testen von Sprachassistenten wie Amazons Alexa oder auch mit einem Fahrzeugscanner, der mit Hilfe von Algorithmen Schäden identifizieren kann. Ziel ist es, zum vertrauenswürdigen und neutralen Dritten für die Regulierung und Zertifizierung von KI zu werden.
Virtuelle Begutachtung soll Zeit sparen
500.000 Gutachten etwa zu Schäden an Autos oder Häusern fertigt die Dekra jährlich an, was für die Prüfer bislang oft mit langen Anfahrtswegen und komplizierten Terminabsprachen verbunden war. Künftig soll ein Handyfoto oder Video für die Begutachtung ausreichen. Zudem bereitet sich die Dekra unter anderem auf die Überwachung von Over-the-Air-Updates bei vernetzten Fahrzeugen vor.
Halbe Milliarde Investment geplant
Insgesamt will die Dekra bis 2025 500 Millionen Euro investieren – in Digitalisierung, aber auch in die Akquisition von Unternehmen, die es ermöglichen, das Dienstleistungsangebot weiter auszubauen.
Quelle: FAZ, 4. Mai 2021, Printausgabe Seite 20; Dekra Pressemitteilung, 3. Mai 2021