Jahrelang bemühte sich Deloitte, in die Phalanx der in Deutschland dominierenden Wirtschaftsprüfer PwC und KPMG einzudringen. Mit der jetzt angekündigten Übernahme des Prüfmandats von Bayer, einem der am höchsten bewerteten Unternehmen im DAX, gelang der Nummer vier im Wirtschaftsprüfermarkt nun ein gewaltiger Schlag nach vorn.
Seit Jahrzehnten prüfte Branchenprimus PwC die Bücher des Chemiekonzerns. Auf Anfrage des Manager Magazins bestätigte jedoch der Bayer-Aufsichtsrat im Dezember 2015, dass man plane, Deloitte der Hauptversammlung im Jahr 2017 zur Bestellung als Abschlussprüfer vorzuschlagen. Den Deloitte-Triumph wertete das Manager Magazin denn auch gleich als „Vorbote eines Machtverlusts der bislang dominierenden Anbieter im deutschen Markt“. Tatsächlich teilen KPMG und PwC seit Jahren den Großteil der Prüfmandate im DAX untereinander auf, gefolgt von EY – allerdings mit gehörigem Abstand. Fakt ist: Deloitte ist seinem Ziel, bis zu fünf Mandate von DAX-Unternehmen zu gewinnen, ein Stück näher gekommen. Außerdem handelt es sich um ein lukratives Mandat: Bayer zahlte zuletzt an PwC zwölf Millionen Euro für die Abschlussprüfung.
Quellen:Manager Magazin Online, 17. Dezember 2015;
Handelsblatt, 18. Dezember 2015, Printausgabe Seite 14
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