Der deutsche Beratungsmarkt als Wachstumslokomotive

Großbritannien ist mit sechs Milliarden Euro Umsatz der größte Beratungsmarkt in der Region Europa/Mittlerer Osten/Indien (EMEI-Markt), gefolgt von Deutschland (5,7 Milliarden Euro) und Frankreich (3,8 Milliarden Euro). Das ergab eine Studie des britischen Marktforschungsinstituts Source for Consulting, das die elf wichtigsten Beratungsmärkte in Europa, dem Mittleren Osten und Indien analysiert hat.

Während die Beratungswirtschaft in England jedoch 2011 wegen der Eurokrise stagnierte, wuchs das deutsche Beratungsgeschäft um mehr als sieben Prozent – und entpuppte sich mitten in der Eurokrise damit als wahre Wachstumslokomotive. In Italien und Spanien brach das Beratungsgeschäft ein – um zehn beziehungsweise drei Prozent im Vergleich zu 2010. 

Insgesamt 26,4 Milliarden Euro setzten die Unternehmensberatungen 2011 in der Region Europa/Mittlerer Osten/Indien um und damit vier Prozent mehr als 2010, berichtet Source for Consulting. Was die Wachstumsraten angeht, entwickle sich der Beratungsmarkt mehr und mehr zu einem Markt der zwei Geschwindigkeiten, urteilen die Analysten des Beratungssektors: Langsames Wachstum in den reifen Märkten, dynamisches Wachstum im zweistelligen Prozentbereich in den aufstrebenden Regionen. Das Beispiel Indien zeigt jedoch, dass in den Schwellenländern die Bäume auch nicht automatisch in den Himmel wachsen. Der ehemalige Starperformer Indien verbuchte von 2010 auf 2011 beim Umsatz noch gerade mal ein Plus von 4,5 Prozent.

Beim Blick auf die Branchenumsätze in der EMEI-Region ergab sich nach Industrien segmentiert ein überraschendes Bild: Der vermeintlich boomende Finanzsektor legte von 2010 auf 2011 gerade mal zwei Prozent zu, der Produktions- und Automobilsektor bescherte seinen Beratern hingegen acht bzw. elf Prozent Wachstum. Rückgänge verzeichneten die Berater im öffentlichen Sektor.

(August 2012) Quelle: Sourceforconsulting.com

 

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