Schon bis Mitte November 2016 hatten Fremdinvestoren mit 756 Übernahmen den Vorjahreswert von 728 Firmenkäufen übertroffen. Das belegt eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Steve Roberts, bei PwC Übernahme-Experte, rechnet daher mit einer Gesamtzahl von 850 Firmenübernahmen im Jahr 2016. Das ist ein Plus von 20 Prozent und neuer Rekord.
Besonders interessant: Die Investoren kommen verstärkt aus Schwellenländern. Stammten 2015 rund 60 Prozent der Käufer aus einem der sieben großen Industrieländer, waren es 2016 nur noch 45 Prozent. Allerdings kommen die meisten Investoren immer noch aus den USA. Mit 136 Käufen sank deren Anteil zwar von 25 auf nur noch 18 Prozent, damit liegen sie aber weit vor den zweitplatzierten Schweizern (78) und den Franzosen auf Rang 3 (71). Der größte und zugleich auch bekannteste Deal war der Kauf des Roboterunternehmens Kuka durch die chinesische Midea Group für 4,1 Milliarden US-Dollar.
Als „spektakulär“ bezeichnete Roberts die Entwicklung bei den Übernahmen von deutschen Technologienfirmen. 141 Übernahmen allein bis Mitte November sind gegenüber 2013 mit 78 Übernahmen eine Verdopplung, an der Spitze steht die Übernahme der Carl-Zeiss-Tochter SMT durch den niederländischen ASML-Konzern für eine Milliarde Euro. Getrieben werden die Tech-Käufe von Private-Equity-Firmen, deren Zahl sich verfünffacht hat.
Ganz oben auf dem Einkaufszettel standen mit 188 Übernahmen Industrieunternehmen, gefolgt von Handels- und Konsumgüterfirmen mit 142 Deals. Dass nur 54 Immobilienunternehmen bis Mitte November 2016 dabei waren, deutet laut Roberts darauf hin, dass die Kaufpreise in der Branche recht hoch seien.
Quelle:Stuttgarter Zeitung, 29. Dezember 2016