Bei der Deutschen Bahn gab es in den ersten neun Monaten des Jahres 2018 19.000 offene Stellen, bei der Deutschen Lufthansa 8.000 und bei der Prüfungs- und Beratungsfirma PwC 2.500. Diese drei Dickschiffe führen laut FAZ aktuell die Liste der Unternehmen mit den meisten Neueinstellungen in Deutschland an.
„Der Arbeitsmarkt profitiert von der großen Unsicherheit in der Wirtschaft“, schreibt die FAZ. Neue Technologien wie das automatisierte Fahren, IT-Sicherheit und die Entwicklung von Lösungen für das vernetzte Haus (Smart Home) sorgen für eine zunehmende Durchdringung von Wirtschaft und Gesellschaft durch die Digitalisierung. Um ihre Geschäftsmodelle und
-prozesse umzustellen, greifen viele Unternehmen aktuell auf externe Berater zurück. Gleichzeitig bauen fast alle deutschen Unternehmen ihren Personalstamm vor allem im Bereich IT aus.
Fazit: MINT-Fachkräften und Digitalisierungsexperten stehen zurzeit alle Wege offen. Sie sind bei Beratungshäusern wie Accenture (1.800 offene Jobs) oder Capgemini (1.400 offene Jobs) genauso herzlich willkommen wie bei Großunternehmen – etwa Würth (2.000 offene Stellen) oder Fraport (1.800 offene Stellen). Massenhaft Jobchancen winken ihnen auch bei Prüfgesellschaften wie der TÜV Süd (1.200 offene Stellen) oder der DEKRA (1.000 offene Stellen). Bei den Bauingenieuren schlägt sich mit rund 33.680 offenen Stellen die große Nachfrage nach Wohnraum nieder.
Auf den Mangel an IT-Fachkräften reagieren vor allem die Großkonzerne derzeit mit eigenen Aus- und Weiterbildungsoffensiven. VW hat angekündigt, in den nächsten Jahren hunderte von Software-Entwicklern selbst auszubilden. Siemens bezeichnet sich laut FAZ schon seit längerem als „zweitgrößtes deutsches Softwarehaus nach SAP“.
Trotz der Bedenken, die Konjunktur könne schnell abflauen, sorgt die derzeit stabile Wirtschaftslage für eine positive Grundstimmung. Die Nachfrage nach Ingenieuren und Informatikern wird auch in den kommenden Monaten nicht abebben, schreibt die FAZ. Dazu passt die Mittelstandsumfrage der DZ-Bank, nach der jedes dritte mittelständische Unternehmen plant, in den kommenden drei Jahren sein Personal aufzustocken.
Quellen: FAZ, 27. Oktober 2018, Printausgabe S. 26