Deutschland hält bei Industrie 4.0 gegen

Die Hannovermesse hat deutlich gezeigt: Der Kampf um das industrielle Internet ist noch nicht entschieden. Aber Deutschland erweist sich in Sachen Industrie 4.0 besser aufgestellt als gedacht, schreibt die FAZ.

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2016 waren die USA Gastland auf der Hannover Messe – und wollten zeigen, was das Land in Sachen digital vernetzte Fabrik alles kann. Zusammen mit Deutschland leistet sich die USA laut FAZ ein Wettrennen um die Spitzenposition in puncto Industrie 4.0, weit vor anderen Ländern wie China, Südkorea oder Japan. Dabei kämpfen zwei Systeme um den Vorrang: das datengetriebene Amerika mit Konzernen wie Microsoft oder Cisco, und das steuerungstechnikorientierte Deutschland. Als führender Automatisierungsanbieter will Deutschland auch zukünftig die Nase vorn haben – und hat beste Chancen.

Vor allem deshalb, weil Deutschland im Gegensatz zu Amerika die individuelle Produktion gewohnt ist, gerade in der Autoindustrie. Dort fertigen die Roboter Standardware, weil die Amerikaner die Autos vom Hof kaufen – wie sie sind, während die Deutschen mehrmonatige Wartezeiten in Kauf nehmen, um ein individuell zugeschnittenes Auto zu bekommen. Gerade die deutschen Hersteller bauen ihr Know-how um die industrielle Fertigung weiter aus und dringen in das Internet und in die Verarbeitung großer Datenmengen vor. Nervös machen sie vor allem die neuen amerikanischen Wettbewerber aus dem Internet, da sie die nicht kennen. Allerdings gilt auch, dass die Deutschen langfristig Wettbewerbsgefahren vor allem aus China fürchten – das Land ist wie Deutschland produktionsgetrieben und verehrt ebenfalls seine Ingenieure.

Quelle: FAZ, 24. April 2016, Printausgabe 20