Dass Mundart im Job problematisch sein kann, begründet Dialektforscher Professor Beat Siebenhaar in dem Beitrag gleich mit zwei Argumenten: Zum einen wird der Dialekt außerhalb der heimischen Region oft schwer oder gar nicht verstanden. Gerade in globalisierten Zeiten, in denen Vorträge und Konferenzen mit Kollegen aus anderen Landesteilen oder auch Ländern üblich sind, laufen Professionals Gefahr, dass sie ihre Botschaft nicht an den Mann bringen. Zum anderen sind nicht alle Dialekte gleich gut gelitten. Eine Studie der Universität Mannheim ergab, dass das norddeutsche Plattdütsch am sympathischsten rüberkommt, gefolgt von Bayrisch. Als unbeliebte Dialekte wurden Sächsisch, Bairisch, Berlinerisch und Schwäbisch genannt. Mit vielen Dialekten sind zudem Stereotypen verbunden: Schwaben sind sparsam, Berliner frech. Auch wenn Dialekte in den letzten Jahren in der öffentlichen Meinung besser wegkommen als früher, haftet ihnen zuweilen immer noch das Etikett „hinterwäldlerisch“ an. Vorurteile, natürlich, aber für die Akzeptanz im Job und für die Karriere trotzdem nicht gut. Deshalb empfiehlt der Sprachforscher, Hochdeutsch so gut zu lernen und zu beherrschen, dass man mühelos hin- und herschalten kann. Denn Mundart als Zusatzqualifikation kann durchaus auch nützlich sein. Als Vertriebler auf dem Land wird man via Dialekt eher akzeptiert als mit feinstem Hochdeutsch.
Quelle: Süddeutsche
Eine Tübinger Doktorandin erforscht im Rahmen ihrer Dissertation den Einsatz und die Verbreitung von Dialekten im Arbeitsalltag.
http://www.jobguide.de/nc/news/einzelansicht/article/wie-viel-dialekt-vertraegt-der-job.html?cHash=583b1c6392738a323ac0ac67da5f6b55&sword_list[0]=dialekt