Der Krieg in der Ukraine lässt die Wachstumsphase der Unternehmensberater nicht abbrechen, denn jetzt geht es unter anderem darum, die Lieferketten der Kunden neu aufzustellen. Nach einer Umfrage des Branchenverbands BDU erwarten die Mitgliedsunternehmen auch unter Einbezug der Kriegsfolgen ein Rekordwachstum von durchschnittlich 10,5 Prozent und einen Branchenumsatz von erstmals 40 Milliarden Euro.
Zu Beginn der Pandemie wurden Projekte angehalten
Bisher zumindest, so berichtet das Handelsblatt, laufen die Projekte der Berater, die sich vielfach um Digitalisierung und Nachhaltigkeit drehen, weiter. Mit Beginn der Corona-Krise war das noch ganz anders gewesen. Der Ausbruch der Pandemie vor zwei Jahren und der Lockdown führte zunächst zu einem Stopp oder zeitlicher Streckung der Beratungsprojekte.
Das hielt jedoch nicht lange an, denn ein Jahr später lag der Umsatz dann schon wieder über dem Niveau von vor der Pandemie. Die Themen: Umbau der Lieferketten, Personalmanagement, Digitalisierung, Elektrifizierung und Nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeit bleibt ein Thema
Insbesondere beim Thema Nachhaltigkeit geht der BDU davon aus, dass das den Consultingfirmen dauerhaft Geschäft bringen wird. Und kam schon mit der Pandemie die Neuausrichtung der globalen Lieferketten auf die Agenda, so wird das Thema mit dem Krieg noch mal drängender. Viele Beratungen fühlten sich jedoch aktuell vom Mangel an geeigneten Fachkräften in allen Bereichen gebremst.
BCG sucht 1.000 neue Leute
Mit 25 Prozent noch weit höher als der Branchenschnitt liegt das internationale Wachstum bei der Boston Consulting Group (BCG). Für die
Strategieberatung war das Pandemiejahr 2021 eines der erfolgreichsten überhaupt. International hat sie erstmals die Umsatzschwelle von elf Milliarden US-Dollar geknackt. In Deutschland und Österreich geht das Handelsblatt von einem Umsatz von einer Milliarde aus. Hier will die Beratung dieses Jahr 1.000 neue Leute einstellen.
Große Berater ziehen sich aus Russland zurück
Rückzug aus Beratungsgeschäft in Russland haben nur wenige große Beratungen. Das Handelsblatt schreibt, dass sowohl BCG als auch McKinsey und Accenture sich entweder schon ganz aus Russland zurückgezogen haben oder nur noch Restprojekte zu Ende bringen. Die Big Four der Wirtschaftsprüfungen – PWC, KPMG, EY und Deloitte – hätten zudem ihre russischen Landesgesellschaften aus dem internationalen Netzwerk getrennt. Damit müssen sich die russischen Partnerschaften umbenennen und können dann weiterarbeiten. Schwierig wird es für sie jedoch, große Konzerne international in der Wirtschaftsprüfung und bei Beratungsprojekten aus einer Hand zu betreuen.
Quellen: Handelsblatt, Handelsblatt, Handelsblatt