Einkaufsberatung Araia Consulting ist insolvent

Seit 1994 beriet die Unternehmensberatung Araia in Sachen Einkauf. Ende November musste Araia-Geschäftsführer Marc Staudenmayer Insolvenz anmelden. Die Jobs von 60 Mitarbeitern in zehn Büros weltweit - von München, Köln und Hamburg bis zu Paris, Mexico City, Mumbai und Shanghai stehen auf der Kippe.

Das Ruder hat nun der Münchner Rechtsanwalt Axel Bierbach übernommen. Araia selbst wollte sich zu den Hintergründen für die Insolvenz nicht äußern. Marktkenner gehen aber davon aus, dass die Einkaufsberatung eins der ersten Opfer des massiven Preiskampfes im Beratungsgeschäft ist. Zwar waren Einkaufsberatungen wie Araia mit Themen wie Working Capital-Optimierung und Kostensenkung gerade in den vergangenen zwei Krisenjahren extrem gefragt, aber die Beratungshäuser lieferten sich einen harten Preiswettbewerb.

Markenanbieter nehmen im Schnitt zwischen 3.000 und 5.000 Euro pro Berater und Tag, um gewinnbringend zu arbeiten. "Wer jedoch mit Kampfpreisen seine Leute ins Feld schickt, bekommt langfristig damit seine Kosten nicht mehr so leicht gedeckt und gerät schnell ins Schleudern, wenn statt zehn Beratern plötzlich bei Projekten nur noch zwei gefragt sind", sagt ein Insider. Was auch anderen Beratungshäusern Schwierigkeiten bereitet, ist der Wechsel von harten Kostensenkungsprogrammen hin zu strategischeren Beratungsthemen wie Kompetenz- und Innovationsmanagement in Lieferantennetzwerken. "Araia wird mit Sicherheit nicht das letzte mittelgroße Beratungshaus bleiben, das in Schwierigkeiten gerät", urteilt Dietmar Fink, Professor für Unternehmensberatung der der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg. (8. Dezember 2010)

Quelle: eigene Recherchen

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