Einstellungsboom bei Beratern und Prüfern

Die Geschäfte in der Beratungsbranche laufend blendend. Das Gleiche gilt für die Jobaussichten. 2017 plant die Branche mit 7.500 Neueinstellungen, meldet die FAZ.

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Kaum sind die Meldungen des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater über Rekordumsätze für 2016 abgeklungen, zeigt die FAZ die Konsequenzen aus der nahezu euphorischen Stimmungslage auf: Die Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen wollen gleich reihenweise neue kluge Köpfe einstellen, um die Erfolgsstory weiterzuschreiben. Doch die sind Mangelware – und führt sogar dazu, dass manches Unternehmen Aufträge verweigern muss, weil es keine Mitarbeiter findet.

Auslöser dieser Entwicklung ist die Digitalisierung der industriellen Wertschöpfungskette. Um das eigene Geschäftsmodell, die Strategien und Prozesse der digitalen Welt anzupassen, brauchen die Häuser immer mehr Berater und technisch affine Vertriebler – also genau die Klientel, die schon jetzt Mangelware auf dem Arbeitsmarkt sind. Damit haben gute Neueinsteiger, aber auch Wechselwillige eine exzellente Ausgangsbasis, um die eigene Karriere voranzutreiben. Ihnen bieten sich derzeit blendende Jobaussichten in der Beraterbranche.

Das belegt eine Übersicht der FAZ, die auflistet, welche Unternehmen wie viele Neustellungen planen. So kommen allein die von der FAZ aufgeführten großen Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen auf nahezu 7.500 geplante Neueinstellungen im Jahr 2017. Allerdings gilt auch: Nicht alle geplante Neueinstellungen sind tatsächlich auch neue Jobs, ein guter Teil sind der in der Branche üblichen hohen Fluktuation geschuldet. Und: Die FAZ listet auch den Stellenabbau von Unternehmen auf, was Angaben sind, zu denen die Branche traditionell schweigt.

Das ändert aber nichts an der hohen Zahl geplanter Neueinstellungen. Spitzenreiter ist das Beratungsunternehmen Accenture, die 2017 gleich 1.700 neue Berater einstellen wollen. EY will 1.600 Berater und Wirtschaftsprüfer einstellen, Wettbewerber KPMG 1.500. Deloitte kalkuliert mit 1.200 neuen Prüfern und Beratern, nur PwC taucht als einziger der Big Four in der Liste nicht auf. Auch die Beratung Capgemini bleibt mit 1.250 gesuchten Köpfen noch im vierstellen Bereich.

Die Übersicht:

Unternehmen                             geplante Neueinstellungen 2017

Accenture                                  1.700

EY                                             1.600

KPMG                                       1.500

Capgemini                                  1.250

Deloitte                                      1.200

Boston Consulting Group               500

McKinsey                                      500

Bain & Company                           200

ZEB                                              200

Oliver Wyman                               200

M Plan                                          180

Horvarth& Partner                         125

Simon-Kucher& Partners               100

 

Quelle: FAZ, 15. April 2017, Printausgabe Seite 26