Erschließung von Auslandsmärkten

Market Expansion Services, kurz MES, nennt sich eine neuartige Outsourcing-Dienstleistung, die es Unternehmen ermöglichen soll, auf fremden Märkten, etwa in Schwellenländern, Fuß zu fassen, ohne selbst zu sehr ins Risiko zu gehen.

Der Dreh: Dienstleister übernehmen vor Ort Marketing, Vertrieb, Logistik und Kundendienst. Schon jetzt, haben das Zürcher Handelshaus DHSK und Roland Berger in einer Studie herausgefunden, hat der Markt ein Volumen von 2,1 Billionen US-Dollar mit Wachstumsraten von sieben Prozent.

Bei dieser Art von Outsourcing übernehmen große Handelshäuser wie DKSH aus Zürich, Zuellig Pharma aus Hongkong, Brenntag aus Mülheim an der Ruhr, C. Melchers aus Bremen oder Rieckermann aus Hamburg die Tätigkeiten, die in der Regel nicht zu den Kernkompetenzen eines Herstellers gehören. Unternehmen können sich auf die Weiterentwicklung und Produktion ihrer Waren und Güter konzentrieren, während die MES-Dienstleister für sie die neuen Märkte erschließen. Das senkt nicht nur die Kosten, sondern soll durch die Auslagerung der Nicht-Kernkompetenzen wie Vertrieb, Logistik oder Kundendienst den Unternehmen helfen, ihren Umsatz zu steigern und Marktanteile auszubauen.

Schon heute nutzen Hersteller von Konsumgütern, Pharmaprodukten, Spezialchemikalien und Technologiegütern MES, um neue Märkte erfolgreich, schnell und mit begrenztem Risiko zu erschließen und ihre Präsenz in bestehenden auszubauen. Im Fokus sind derzeit besonders Schwellenländer in Asien wie Malaysia, Indonesien und Vietnam. DHSK, der Zusammenschluss einstiger Schweizer Handelshäuser, ist als MES-Dienstleister mit 610 Niederlassungen und 23.000 Mitarbeitern im asiatischen Raum fest verankert und hat mit der Strategieberatung Roland Berger in der Studie die Chancen für MES ausgelotet. 2015, so die Schätzung, soll das Volumen um 50 Prozent auf dann 3,124 Billionen US-Dollar steigen.

Info: Roland Berger Strategy Consultants (28. November 2011)

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