"1971 haben wir als Zwei-Mann-Unternehmen angefangen und in den vergangenen 40 Jahren unter dem Radar der Big Four eine Gruppe von 1.200 regional bestens verdrahteten Steuerberatern, Rechtsanwälten, Unternehmensberatern und eben auch Wirtschaftsprüfern aufgebaut, die heute mit 461 Millionen Euro Umsatz und mehr als 132.000 Mandanten in Deutschland und Europa eine feste Größe ist", sagt ETL-Gründer und Vorstandschef Franz-Josef Wernze.
Zwar firmieren nicht alle Mitgliedsgesellschaften auch unter der Dachmarke ETL. Wernze ermöglicht jedoch den weitgehend unternehmerisch unabhängig agierenden Partnergesellschaften einen einheitlichen Außenauftritt und wechselseitige Unterstützung. In den Back-Offices der ETL Gruppe in Berlin und Essen arbeiten 40 Berufsträger, die für Fachfragen zur Verfügung stehen. ETL verfügt über ein eigenes Rechenzentrum und eine eigene Akademie für Aus- und Weiterbildung.
Um den Vorstoß in das Prüfgeschäft zentral steuern zu können, warb Wernze den Big Four bereits neun Führungskräfte ab - darunter auch den Vorstandsvorsitzenden der vor einem Jahr neu gegründeten ETL AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Christoph Tönsgerlemann. Er stieß von Ernst & Young zu ETL. Unter seiner Ägide erzielte die neue Tochter der ETL-Gruppe bislang zwar nur einen einstelligen Millionenumsatz, wie die Börsenzeitung berichtete. Doch es soll schon bald sehr viel mehr werden. Zurzeit arbeitet ETL-Gründer Wernze daran, die bereits seit vielen Jahren unter dem Dach der Gruppe tätigen 100 Wirtschaftsprüfer und vereidigten Buchprüfer seines Professional-Service-Verbundes alle in die ETL AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu überführen und so auf einen Schlag deutlich zu wachsen. Konsolidiert sollen die Berufsträger der ETL-Gruppe laut Wernze schon jetzt rund 72 Millionen Euro Umsatz mit Prüfungs- oder prüfungsnahen Leistungen machen. Im Prüfgeschäft ist ETL zurzeit an 27 Standorten vertreten. Bis Jahresende sollen es 50 Niederlassungen sein.
Durch ETLs Expansionspläne eröffnen sich auch neue Chancen für Wirtschaftsprüfer, die bereits ein paar Jahre bei einer der Big Four- oder anderen WP-Gesellschaften gearbeitet haben, sich danach aber mit einer eigenen Kanzlei selbstständig machen wollen. Wernze kauft seit vier Jahrzehnten Kanzleien auf und bietet Young Professionals die Möglichkeit, sich auch ohne Eigenkapital dort selbstständig zu machen. Sie sind bis zu 25 Prozent beteiligt und werden von Anfang an zum Geschäftsführer bestellt.
(14. April 2012) Quelle: Börsenzeitung / eigene Recherchen