Vorträge von Unternehmensberatern sind in Verruf geraten. Zu häufig leisten sich Consultants Powerpoint-Karaoke und werfen mit Fachchinesisch um sich. „Die Leute fühlen sich damit oft sicherer und weniger angreifbar“, analysiert Jan Kantowsky, Unternehmensberater von Alixpartners und meint weiter: „Das Gegenteil tritt ein: Je mehr Fachjargon, desto unsympathischer und unnahbarer wirken Sie“.
Im Interview mit der FAZ gibt der Partner des Münchner Büros von Alixpartners und Spezialist für Krisenmanagement Tipps, die Präsentationen unterhaltsamer und verständlicher machen können.
„Zuerst überlege ich: Wer sind meine Zuhörer, wer sitzt da – welches Vorwissen haben sie, und welche Sprache sind sie gewöhnt?“, sagt Kantowsky. Danach zwinge er sich dazu, drei Kernpunkte auf ein weißes Blatt Papier zu schreiben, an die sich die Zuhörer am nächsten Morgen nach dem Vortrag noch erinnern sollen. Der Grund: „Der Empfänger will nicht mein pralles Wissen vermittelt bekommen, sondern aus seiner Perspektive das Wesentliche zum Thema hören.“
Kantowskys Credo: Mit kleinen, echten Alltagsgeschichten, die einem selbst passiert sind, starken Vergleichen und klaren Worten lässt sich das Publikum schnell fesseln. Selbst trockene Inhalte lassen sich so vermitteln, wenn der Vortragende nach dem Einstieg zunächst das Ergebnis präsentiert und dann erklärt, wie er dahin kommt. Dabei sollte er auf zu viel Fachbegriffe verzichten. Gegen Powerpoint-Folien sei dabei nichts einzuwenden, diese sollten aber das in der Rede Gesagte nur untermauern und nicht zu vollgepackt sein.
Quelle: FAZ, 27. September 2017