Das Ergebnis: In puncto Familienfreundlichkeit herrschen allgemeiner Frust und keineswegs ideale Bedingungen. Jeder zweite Arbeitnehmer unter 35 hat nur einen befristeten Arbeitsvertrag in der Tasche. Außerdem wird nur in 28 Prozent der Betriebe eine durchgängige Kinderbetreuung durch Betriebskindergärten oder Ferienbetreuungsangebote gewährleistet.
Die schlechten Rahmenbedingungen sind oft der Grund dafür, dass der Kinderwunsch junger Paare zurückgestellt wird. Weitere traurige Ergebnisse der Studie: Nur 23 Prozent der Arbeitgeber haben den Punkt Familienfreundlichkeit in ihrer Betriebskultur verankert und nur 62 Prozent aller jungen Eltern können nach der Elternzeit an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren.
Frauen sind oft die Leidtragenden und müssen ihre Familienauszeit notgedrungen verlängern, da es zu wenig Betreuungsplätze für Unter- Dreijährige gibt. Betriebsräte berichten vom Widerstand der Arbeitgeber, wenn es um die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle geht. Laut IG Metall ist Familienfreundlichkeit oft nur ein PR-Schlagwort hinter dem sich leere Versprechen verbergen. Wie könnte sonst die IG-Metall-Studie im krassen Gegensatz zur Aussage des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall stehen, der behauptet, dass 99 von 100 Betrieben familienfreundliche Maßnahmen anbieten. (29.09.2011) Quelle: IG Metall