Eine mögliche Folge: Kurzarbeit. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung liegen der Bundesagentur für Arbeit bereits erste Anfragen aus dem Automobilbereich vor.
Insgesamt bezieht die deutsche Industrie nach einer Studie des Forschungsinstituts Prognos Vorleistungen im Wert von 16 Milliarden Euro aus Japan. Die Branche Medizin-, Mess-, Steuertechnik, Optik und Uhren erhält zu 12,3 Prozent einzelne Teile für die Produktion aus Japan. Beim Maschinenbau sind es 5,6 Prozent, bei Rundfunk- und Nachrichtentechnik 8,2 Prozent und bei Geräten zur Stromerzeugung 5,1 Prozent.
Auch auf den Handel könnte es gravierende Auswirkungen haben. Denn Deutschland bezieht die meisten Güter aus China. Und die Chinesen sind wiederum stark von Zulieferungen aus Japan abhängig. Ein Beispiel: Der japanische Konzern Sony liefert Akkus für den chinesischen Computerhersteller Lenovo.
Produktionsausfälle von deutschen Unternehmen könnten aber auch die Versicherungsbranche schwer belasten, da einige Firmen Policen für solche Fälle besitzen. Diese Kosten kämen zu den Ausgaben für die unmittelbaren Schäden, die das Beben in Japan verursacht hat, on top. So rechnet etwa der weltgrößte Rückversicherer Munich Re damit, bis zu zwei Milliarden Euro als Ausgleich für Erdbebenschäden zahlen zu müssen. (1. April 2011)
Quellen: Handelsblatt, Süddeutsche Zeitung, Welt, Spiegel