Gefakte Gefühle im Job schaden nur

Die Wochenendberichte vom Kollegen interessieren einen nicht die Bohne und doch gibt man sich interessiert. Das Wehklagen der Kollegin nervt an sich und trotzdem zeigt man Anteilnahme. Viele Menschen schauspielern im Job, um besser anzukommen. Blöde Idee, haben US-Forscher jetzt herausgefunden.

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Für ihre Studie untersuchten Wissenschaftler der Universität von Arizona zunächst, wie Menschen am Arbeitsplatz Emotionen zeigen. Die einen setzen ein freundliches Gesicht auf und geben ihr Bestes, um positiv rüberzukommen, auch wenn sie innerlich kochen oder frustriert sind. Sie schauspielern gewissermaßen an der Oberfläche herum. Die anderen leiden und leben wirklich mit. Sie versuchen, sich in die Lage und den Gemütszustand des Gegenübers einzufühlen und darauf dann entsprechend zu reagieren.

Das Ergebnis der Forscher: Die „Fühlenden“ tun das hauptsächlich für ein gutes zwischenmenschliches Klima und ziehen deutlichen Nutzen aus ihren Bemühungen: Kollegen sind signifikant hilfsbereiter, geben öfter Tipps und greifen bei Mehrarbeit gerne unter die Arme.

Überraschend: Wer in hohem Maße sowohl als Schauspieler als auch als Fühlender unterwegs ist, lebt mit dieser „Doppelbelastung“ recht schlecht: Diese Vertreter fühlten sich in der Studie emotional ausgesprochen erschöpft und unauthentisch.

Das Fazit der Forscher: Es mag auf die Schnelle zwar einfacher sein, ein Lächeln aufzusetzen, auch wenn man es nicht fühlt, auf Dauer ist es aber nicht gut für die Gesundheit und für die Beziehungen am Arbeitsplatz. Unterm Strich raten die Wissenschaftler im Umkehrschluss: Seid ernsthaft nett zueinander, dann fühlt ihr euch besser und die Ergebnisse am Arbeitsplatz und im Team fallen besser aus.

Jobguide-Meinung: Die Ergebnisse der Forscher mögen vielleicht nicht so sehr überraschen, trotzdem ist gerade auf Managementebene  höfliches Desinteresse hinter freundlicher Fassade weit verbreitet. Vielleicht lohnt es mit Blick auf die Studie doch, wenn Chefs etwas mehr Energie in das eigene Empathievermögen stecken. Es hält sie gesünder und das Team leistungsfähiger.  

 

Quelle: EurekAlert