40 Personalvorstände führender deutscher Unternehmen wollen jetzt mit der Initiative "Bachelor Welcome" den "berufsbefähigenden Bachelor-Abschluss" unterstützen - vor allem in den so genannten Mint-Fächern: Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaften. "Unser Ziel ist, 90 Prozent der Akademiker, die wir einstellen, schon nach dem Bachelor-Abschluss zu engagieren", sagte Stefan Kraft, Chef-Personalentwickler bei Continental, dem Handelsblatt. Derzeit würde jedoch nur jeder fünfte Vertrag mit einem Bachelor-Absolventen abgeschlossen, denn es gäbe nicht genug davon. 2006 haben gerade mal 1.648 Ingenieure einen Bachelor-Abschluss gemacht, 3.200 einen Master. Das sind zusammen nur 12 Prozent aller Ingenieur-Abschlüsse in Deutschland. Eine Studie der Universität Freiburg zeigt allerdings auch, dass Bachelor-Absolventen bei kleineren und mittleren Unternehmen, die immerhin zwei Drittel aller Arbeitsplätze in Deutschland ausmachen, immer noch benachteiligt werden. Die Mehrheit der 3.000 befragten Unternehmen gab an, sie würden, wenn sie die Wahl hätten, lieber einen Bewerber mit einem bewährten Abschluss einstellen. Ingo Kowalczyk, Leiter der Personalentwicklung der WAZ-Mediengruppe, hat laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung beispielsweise die Erfahrung gemacht, dass den Bachelor-Absolventen in Fachdiskussionen schnell die Luft ausgehe. Oberhalb der Sachbearbeiter-Ebene würde er deshalb für diese Kandidaten nur Traineestellen für den Jobeinstieg empfehlen.
Quellen: Handelsblatt,Süddeutsche Zeitung
Foto: Continental