Hapag-Lloyd peilt sieben bis zehn Prozent Umsatzwachstum an (Kopie 1)

2009 waren noch Milliardenbürgschaften für die Rettung von Hapag-Lloyd notwendig. 2010 zählte Deutschlands größte Containerreederei schon wieder zu den Gewinnern des Jahres, fuhr das beste Ergebnis der Firmengeschichte ein und gilt jetzt sogar als hoffnungsvoller Börsenkandidat. Eine endgültige Entscheidung über das Going Public sei noch nicht gefallen, sagt aber Hapag-Lloyd-Chef Michael Behrendt. Fest steht allerdings bereits jetzt: Wer auf Hapag-Lloyd als neuen Arbeitgeber setzt, findet sich bei der weltweit fünftgrößten Reederei wieder, die vor allem eins will: weiter wachsen.

Dafür hat das Unternehmen vier neue Großschiffe der 13.000-Container-Klasse bestellt. 2010 ist der Welthandel um rund elf Prozent gewachsen, für 2011 wird ein Plus von sieben Prozent erwartet. Und von diesem Kuchen will Hapag-Lloyd sich ein gehöriges Stück abschneiden. Der Branchengigant betreibt weltweit 134 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 575.000 Standardcontainern. Da die Branche nach dem großen Katzenjammer der Wirtschaftskrise wieder nach dem Prinzip „Size matters“ funktioniert, steht Hapag-Lloyd weitaus besser da als viele andere Reedereien. Vor allem viele kleine Familienbetriebe stecken nach wie vor in der Finanzierungsklemme. Hinzu kommt: Wer nur wenige Schiffe hat, kann technische Ausfälle nur schwer verkraften.

Doch auch für Hapag-Lloyd ist die Zukunft noch keine ausgemachte Sache. Um mit seinen neuen großkalibrigen Schiffen auch im Heimathafen Hamburg einlaufen zu können, ist eine Elbvertiefung notwendig. Die aber wird noch ausgebremst, so dass Hapag-Lloyd nicht die einzige Reederei ist, die schon mal nach Alternativen Ausschau hält. Behrendt fühlt sich Hamburg fest verbunden und sorgt für 40 Prozent des Containerumschlags der Hanseaten. Wenn wegen einer ausbleibenden Elbe-Ausbaggerung Reedereien wegziehen, so Behrendt, werde aber auch sein Unternehmen gezwungen sein, ihnen zu folgen. (6. Januar 2011)

Quelle: FAZ

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