Die Personalberatung Heidrick & Struggles erlebt derzeit einen Exodus an Headhuntern. Zum 1. September verlor das börsennotierte Haus allein in Deutschland gleich vier Berater, darunter der bisherige Co-Deutschland-Chef Jens-Thomas Pietralla, Alexander Wink, Immo Futterlieb und Christian Rödermund. Erst vor kurzem hatten bereits wichtige „Rainmaker“, also besonders umsatzstarke Partner, dem Haus den Rücken gekehrt. Der ehemalige Leiter der globalen Industriesparte Werner Penk und Konsumgüterexperte Oliver Dange wechselten von Heidrick zum Wettbewerber Korn/Ferry. Die auf den Bereich Professional-Services spezialisierte bisherige Heidrick-Beraterin Sabine Hansen heuerte in der Geschäftsführung von Amrop-Delta an und Peter Horndasch, Kenner der Automobil- und Automobilzulieferindustrie, stieg in die Geschäftsführung von Kienbaum ein.
Im Handelsblatt berichten Brancheninsider von einer „dramatischen Zahl der Abgänge“. Weltweit sank im zweiten Quartal der globale Nettoerlös der Personalberatung Heidrick & Struggles um 18,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 116,1 Millionen Dollar. Eine der Hauptursachen für den Exodus seien „permanente irrationale Interventionen aus der US-Zentrale“, zitiert das Handelsblatt Abtrünnige sowie globale Umorganisationen und Sparprogramme. Am deutschen Management soll es nicht gelegen haben.
Die meisten Berater verliert die bisherige Nummer vier im weltweiten Personalberater-Ranking (528 Mio. US-Dollar Umsatz) an die weltgrößte Personalberatung Korn/Ferry (680 Mio. US-Dollar). Deren Weltchef Gary Brunison drängt mit viel Geld auf Expansion. Der Amerikaner plant in den nächsten drei Jahren den Marktführer hierzulande Egon Zehnder (weltweit auf Rang 2 mit 644,1 Mio. US-Dollar) zu überholen.
(10.2012) Quelle: Handelsblatt, (kostenpflichtig)