Hochbegabt: Mit zwölf an die Uni

Seine größte Gegnerin ist die Langeweile. In wenigen Wochen nimmt der 12-jährige Ruben aus Werrmelskirchen seín Informatikstudium auf. Deutschlands jüngster Srudent gehört zum kleinen Kreis der Hochbegabten

Chen auf Pixabay

Er hat Abitur, kann Programmieren, spricht fließend Englisch und Französisch, macht gerade ein IT-Praktikum, will ab Oktober Informatik studieren – und ist zwölf Jahre alt. Das Fachmagazin CIO.de berichtet in seiner Online-Ausgabe CIO.de über Ruben Charara aus Wermelskirchen. Nachdem er sein Abitur in Rekordzeit gemacht hat, wird er nun wohl Deutschlands jüngster Student.

IQ über 145

Mensa, das bundesweit größte Netzwerk für Hochbegabte, spricht ab einem Intelligenz-Quotienten von 130 von Hochbegabung. Rund 2,2 Prozent der Menschen in Deutschland dürfen das von sich behaupten. Mit einem IQ von mehr als 145 zählt Ruben sogar zu den Höchstbegabten Ein kleiner Kreis: Nur rund 1,3 Promille der Bevölkerung gehören laut Mensa zu den Schlausten der Schlauen. 

Kampf der Langeweile

Ein hoher IQ ist nicht immer eine Freude. Nicht alle Hochbegabten haben Glück und kommen in der Schule gut klar. Ruben hatte Glück: Seine komplette Schullaufbahn hat er in sechs Jahren absolviert. Die größte Hürde sei jedoch der Kampf gegen die Langeweile: "Im Kindergarten habe ich mich gelangweilt und wollte in die Schule. In der Grundschule habe ich mich schnell gelangweilt. Und als ich in die 5. Klasse kam, wurde es mir auch langweilig," erzählt er auf CIO.de. Auf dem Gymnasium packte er dann kurzerhand immer den Stoff von zwei Schuljahren in ein Kalenderjahr. Was er durch Überspringen verpasste, habe er sich selbst erarbeitet: "Das war für mich erträglicher als Langeweile", sagt er.

U-18 im Hörsaal?

Jetzt warten auf Ruben neue Herausforderungen, denn auf Kinder im Hörsaal sind weder Profs noch Hochschulverwaltungen eingestellt. Und auch für Rubens künftige Kommilitonen dürfte es anfangs gewöhnungsbedürftig sein, Lern- oder Arbeitsgruppen mit einem 12-Jährigen zu bilden. Immerhin ist Ruben aber nicht der einzige Minderjährige: Durch den Wegfall des Zivil- und Wehrdienstes und das verkürzte Abitur in vielen Bundesländern ist die Zahl der Studierenden unter 18 in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gestiegen. Laut Statistischem Bundesamt studierten im Wintersemester 19/20 rund 4.600 Minderjährige an deutschen Hochschulen, das entspricht einem Anteil von 0,16 Prozent. 

Tipp: Wer bereits vor dem 18ten-Geburtstag ein Studium aufnehmen will, sollte sich über die Voraussetzungen im jeweiligen Studiengang informieren. Viele Hochschulen haben Minderjährigen-Quoten für lokale Bewerber eingeführt, damit diese für das Studium nicht umziehen müssen. Für viele Anträge – vom Mietvertrag fürs Wohnheim bis zum Bibliotheksausweis – ist zudem die Unterschrift des Erziehungsberechtigten erforderlich. 

Quellen: CIO.deStatistisches Bundesamt

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