Den Kfz-Versicherern hat die Pandemie vor allem eins beschert: sinkende Kosten. Weil die Versicherten weniger Auto fahren, sinken die Unfallzahlen und damit auch die Schadensummen. Deutschlands größter Kfz-Versicherer, die Huk Coburg, zahlte als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit ihren Kfz-Versicherungskunden für 2020 wegen geringerer Schadenfälle und zurückgegangener Kilometerleistung 190 Millionen Euro zurück.
Junge Autofahrer binden sich nicht mehr
Doch nicht nur die Corona-Pandemie verändert unser aller Verkehrsverhalten und damit die Geschäftsgrundlage für Kfz-Versicherungsanbieter. Gerade Jüngere setzen verstärkt auf Leih- oder Carsharing-Modelle. Die Huk Coburg hat deshalb ihr Angebotsspektrum ausgebaut und bietet neuerdings neben Versicherungen auch Fahrzeuge zum All-inclusive-Festpreis im Abonnement an. Die Idee dahinter: Sämtliche Kosten, die mit der Anschaffung eines Autos verbunden sind, werden in eine monatliche Rate gepackt, sodass der Nutzer nur zahlen muss, was er an Sprit tankt. Dazu kommen kaum oder gar keine Lieferzeiten. Zudem wird alles übers Internet abgewickelt. Solche Autoabos ermöglichen den Kunden individuelle Mobilität, ohne dass sie sich lange binden müssen. Kurze Kündigungsfristen garantierten ein hohes Maß an Flexibilität.
Telematik ermöglicht neue Tarife
Auf der Suche nach lukrativen Produktinnovationen ist die Huk Coburg aber auch in ihrem angestammten Geschäft, dem Versicherungswesen, erfolgreich unterwegs. Das Unternehmen aus Bayern hat inzwischen 400.000 Versicherungskunden, die einen Telematik-Tarif nutzen. Damit sparen die Kunden zunächst zehn Prozent, wenn sie gut fahren bis zu 30 Prozent. Auch eine besonders umweltfreundliche Fahrweise wird mit Punkten belohnt. Der Versicherer rechnet auch weiterhin mit Wachstum und bietet derzeit knapp 50 Jobs vom Geschäftsmodellentwickler bis zum Content-Manager an.