Die Bilanz von IBM der letzten Jahre war alles andere als gut. In 22 Quartalen hintereinander sank der Umsatz, von 2007 bis 2017 baute „Big Blue“ allein in Deutschland 7.100 Stellen ab und hatte so wichtige Felder wie Cloud Computing verschlafen. Doch heute zählen Cloud Computing, Datenanalyse, IT-Sicherheit und Künstliche Intelligenz zu den „Strategic Imperatives“, den Muss-Geschäftsfeldern von IBM. Dafür will IBM, so DACH-Chef Matthias Hartmann, in Deutschland, Österreich und der Schweiz in den nächsten drei Jahren bis zu 2.200 neue Mitarbeiter einstellen.
Für Analysten ist das ein Zeichen, dass IBM in Deutschland seit Langem wieder mal wachsen könnte. Schließlich verfügt der Konzern in allen Bereichen über eine Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb. So will IBM vor allem Fachkräfte aus den künftigen Geschäftsfeldern einstellen, darunter Data Scientists, Systemarchitekten für komplexe IT-Architekturen und Designer für digitale Projekte.
Klar ist, dass diese Fachkräfte nicht einfach zu finden sind, da der Markt leergefegt ist. Neben der Rekrutierung muss sich IBM auch noch in anderen Feldern beweisen. Weil der Konzern beim boomenden Cloud Computing hinterher gehinkt war, musste das Unternehmen fehlendes Know-how durch Übernahmen von außen einkaufen, während Wettbewerber wie Amazon oder Microsoft technologisch immer weiter voranschritten. Heute verkauft IBM eine Software, mit der Kunden komplexe IT-Infrastrukturen verwalten können, schreibt das Handelsblatt, und hofft, mit dieser „Hybrid Cloud“ den nächsten Trend zu setzen. Auch mit dem Supercomputer Watson gilt es, die Marketingversprechen einzulösen, was bislang zum Beispiel daran scheiterte, dass das System lange Zeit kein Deutsch unterstützte. Jetzt könnte IBM mit Projekten wie dem Assistenten für Autos von Mercedes endlich wieder punkten.
Quelle: Handelsblatt