Der Umzug von Atlanta nach New York 2012 war von Infor ganz bewusst geplant: Chef Charles Phillips wollte mit Infor ganz neue Ansätze für Unternehmensprozesse entwickeln und die Abläufe für Kunden radikal vereinfachen. Daher verpasste er seiner Prozesssoftware für Marketing, Produktion oder Personalmanagement auch ganz bewusst ein einfaches, kundenfreundliches Design – so bedienerfreundlich und ästhetisch wie es normalerweise mit Apple in Verbindung gebracht wird.
In New York baute er dafür eine eigene Designabteilung auf. „Hook and Loop“ heißt sie und es werkeln mittlerweile rund 100 Mitarbeiter in ihr – neben Softwarespezialisten sind es Designer, Autoren und Filmschaffende.
Rund 2,7 Milliarden US-Dollar Umsatz erzielte Infor im abgelaufenen Jahr 2016, rund 30 Prozent kommen davon aus Europa. Trotz des im Vergleich zu seinen Wettbewerbern geringen Umsatzes hat Infor nach Phillips Meinung der Konkurrenz Vieles voraus. Eines davon ist der Vertrieb: Infor stellt nur die eigentliche Software zur Verfügung, nicht aber die für ihren Betrieb erforderliche Infrastruktur an Rechenzentren.
Die kommt von der Cloud-Sparte des Internetgiganten Amazon, der Amazon Web Services (AWS). Beim Abschluss des Vertrages vor sechs Jahren war Infor einer der ganz wenigen Anbieter, die Cloud-Computing-Dienstleistungen überhaupt anboten. AWS bewege sich weitaus unternehmerischer und schneller als andere Wettbewerber wie Google, Microsoft oder IBM. Philips: „Es war einer unserer besten Entscheidungen, mit AWS zusammenzuarbeiten“.
Quelle: FAZ, 29. Mai 2017