Der Generalangriff kam Weihnachten 2015. Hacker griffen erfolgreich die ukrainische Stromversorgung an, legten 30 Umspannwerke lahm und kappten für Hunderttausende Haushalte den Strom. Die reale Bedrohung durch einen Blackout, wie der Stromausfall heißt, treibt die Energiekonzerne um. Jetzt hat der Essener Konzern Innogy ein Trainingszentrum zur Abwehr von Cyberangriffen eröffnet, das für ITler ein neues, zukunftsträchtiges Betätigungsfeld darstellt.
Seit 1. Juli 2019 ist „Cyberrange-e“ eröffnet. Zunächst schult Innogy die eigenen Mitarbeiter, aber das Training steht auch anderen Energiekonzernen offen. 5.000 Euro kostet die Teilnehmer das Training pro Woche, im Schnitt werden 60.000 Euro fällig, meldet das Handelsblatt. Seit der Energiekonzern das Schulungszentrum auf dem Jahreskongress des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft vorgestellt hat, ist das Interesse an einer Ausbildung groß.
Cyberangriffe auf Institutionen wie Energiekonzerne, Stadtwerke, aber auch Krankenhäuser oder Industrieunternehmen waren lange ein Tabuthema. Mittlerweile kalkulieren gerade Energieversorger das Risiko bewusst mit ein: Schließlich bleiben bei einem Blackout Millionen Verbraucher ohne Strom, steht in der Industrie die Produktion still und entsteht ein Chaos im Verkehr. Innogy registriert millionenfach Anklopfversuche.
Im Trainingszentrum lernen die Teilnehmer in einer Art Kriegsspiel, solche Cyberattacken abzuwehren. Dem Training geht eine Analyse der Stärken und Schwächen des jeweiligen Stromnetzes voraus, so dass jeder Teilnehmer seine individuelle Ausbildung erhält.
Quellen: Handelsblatt