So stellt eine Gehalts-Coachin in dem Handelsblatt-Beitrag fest, dass Corona keineswegs alle Branchen und Unternehmen in eine Krise gestürzt hat. Das gelte es zu klären, bevor man zur Gehaltsverhandlung oder zum Jahresgespräch aufbricht. Nur wenn das Unternehmen tatsächlich übel dran ist, sollte man die Frage nach mehr Gehalt auf später verschieben. In jedem anderen Fall braucht man sich von Corona nicht einschüchtern zu lassen und kann das Thema Gehalt durchaus mal auf den Tisch bringen. Wichtig sei wie immer eine gute Gesprächsvorbereitung: Wie steht es um die Qualität der eigenen Leistungen? Welche Rolle spielt man fürs Unternehmen? Welche Gehaltsziele möchte man (mindestens) erreichen? Gäbe es Alternativen?
Empathie im Gehaltsgespräch
Wichtig bei Gehaltsverhandlungen in Krisenzeiten sei eine Extra-Portion Empathie, stellt der Beitrag fest: In welcher Lage steckt der Gesprächspartner? Welche Ziele, Wünsche und Probleme hat der Chef gerade? – Und wie kann man da helfen?
Erfolge sichtbar machen
Wichtig fürs Gehaltsgespräch bei Home-Office-Arbeitern, bei denen der Chef nicht so ganz genau mitkriegt, was sie so leisten: ein Leistungstagebuch, in dem man festhält, was man derzeit so treibt, wo und wie man im Team hilfreich ist, welche Projekte man erfolgreich zu Ende gebracht und welche Probleme man gelöst hat. Das hilft, den eigenen Wert für sich und den Chef sichtbar zu machen.
Budgets stehen schon länger fest
Ein Beitrag auf Karriere.de untersucht die aktuellen Gehaltsrunden und stellt fest, dass auch in diesem Jahr Gehaltssteigerungen möglich sind. Unter anderem, weil die Gehaltsbudgets schon am Jahresanfang festgezurrt wurden und viele Gespräche dazu schon gelaufen sind. Viele Tariferhöhungen wurden wie vereinbart im ersten Halbjahr umgesetzt.
Durchschnittlich 1,6 Prozent
Deshalb sehen die Experten vom Vergütungsportal gehalt.de für 2020 in Summe ein Gehaltsplus von rund 1,6 Prozent. Für 2021 dürften aber dann nur noch 0,3 Prozent drin sein.
Einige Berufsgruppen hat das Portal näher unter die Lupe genommen: So verdienen zum Beispiel Softwareentwickler in diesem Jahr 1,7 Prozent mehr (im Schnitt 55.900 Euro), 2021 wird ein Plus von 1,3 Prozent erwartet. Marketingmanager können in diesem Jahr ein Plus von 1,1 Prozent (auf 44.100 Euro) realisieren. 2021: + 0,1 Prozent.
In Krisenbranchen ist Gehalt kein gutes Thema
In kriselnden Branchen wie dem Tourismus dürfte es in diesem und dem kommenden Jahr eher mager in Sachen Gehaltsplus aussehen. Viele Arbeitgeber dort sind froh, wenn sie überhaupt das nächste Jahr erleben.
Eher düster auch die Aussichten in der Automobilindustrie: In diesem Jahr wird wegen Nachwirkung des IG-Metall-Tarifvertrags noch ein Plus von 1,3 Prozent erreicht. Für 2021 erwarten die gehalt.de-Experten in dem karriere.de-Beitrag aber eher eine Stagnation bei den Gehältern.
Quellen: Berliner Zeitung, karriere.de