Sie ist Wirtschaftspsychologin, Autorin, Startup-Gründerin und Expertin für die Blockchain. Zusammen mit ehemaligen Kollegen gründete Sophia Rödiger 2021 die Mobility-Blockchain-Plattform bloXmove. Zuvor begleitete sie sieben Jahre lang den Automobilkonzern Mercedes bei der digitalen Transformation und leitete dort einen globalen Startup-Hub. Seit Juli 2022 ist sie gewähltes Vorstandsmitglied der #blockchain Arbeitsgruppe @bitkom, bei Deutschlands größtem Digitalverband.
Sophia engagiert sich für #womenintech sowie #femalefounders und unterstützt die internationale Vernetzung und Sichtbarkeit von Frauen. Das Online-Magazin CIO.de hat mit ihr ein spannendes Interview geführt. Darin gibt Sophia persönliche Karriere-Tipps für Frauen in der Tech-Branche - auch für Männer lesenswert! Sophia sagt ...
…über Diversity in der Gründer-Szene:
„Die meisten Startup-Events oder Investment-Kreise sind absolut männlich dominiert…“ Das belegten auch Zahlen aus dem Deutschen Startup Monitor, wonach über 80 Prozent aller Gründer männlich sind. Vor allem in Bereichen wie Tech, Finance und Mobilität brauche es mehr Diversität im Hinblick auf Geschlecht, Herkunft und Studium.
... über die wirtschaftliche Bedeutung von Diversity:
„Zahlreiche Studien belegen, dass die Innovationskraft von Unternehmen und Teams steigt, je vielfältiger ihre Perspektiven sind – und das ist ein klarer Wettbewerbsvorteil.“ Würden Code und Algorithmen überwiegend nur von männlichen Teams geschrieben führe das dagegen zu einer Reproduktion von Bestehendem, von Fehlern und von einseitigen Denkmustern.
.... über die entscheidende Rolle von Vorbildern:
„Es braucht zum einen sichtbare Frauen, die zeigen, was möglich ist, und zum anderen mutige Frauen, die sich gegenseitig unterstützen.“ Wenn andere sähen: „Yes, she can“, sei das Inspiration und Motivation pur. Sophia selbst bringt sich deshalb in Tech-Studiengängen gezielt als Mentorin und Impulsgeberin für Frauen ein und engagiert sich bei virtuellen „Women in Tech“-Treffen.
... über weibliches Net-Working:
„Schlagt euch gegenseitig für digitale Job-Positionen vor, ladet andere spannende Macherinnen zu Events ein oder empfehlt eine Kollegin für die nächste Tech-Keynote.“ Stabile Netzwerke sind für Sophia „das A und O für mehr Vielfalt und Inspiration“. Entscheidend sei, sich aus der Komfortzone zu wagen und sich neue diverse Netzwerke zu erschließen. Wer so wie sie selbst bereits gut vernetzt sei, könne beispielsweise Frauen aus dem eigenen Team oder Job-Umfeld mit zu Veranstaltungen nehmen, Frauen für Podcasts empfehlen oder Expertinnen untereinander vernetzen.
... über Wege zu mehr Sichtbarkeit:
„Jede Frau kann damit beginnen, sich ein businessrelevantes Social Media Profil bei Linkedin und/oder Twitter anzulegen.“ Am Anfang stehe dabei die Überlegung, wie man wahrgenommen werden will. Konkret empfiehlt sie, sich dafür rund drei konkrete Themen zu überlegen, für die man stehen will und anderen Frauen zu folgen, die ebenfalls für das jeweilige Thema stehen. „Sammle Ideen und erzähle deinem Netzwerk davon, was du vor hast“, rät Sophia. Erst im kleinen vertrauten Kreis und später in größeren Gruppen – um Reaktionen und Feedback abzuklopfen. Je klarer das eigene Profil, desto eher werde man wahrgenommen. Wer Sorge habe, sich in den Sozialen Medien angreifbar zu machen, könne sich ein Netz aus Vertrauten aufbauen, das im Krisenfall schnell aktiviert werden kann.
Ihr persönlicher Buch-Tipp: „Nur wer sichtbar ist, findet auch statt" von Tijen Onaran.
Quellen: Zum Interview (cio.de), Diversity-Special zum Download, Sophia auf LinkedIn
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