Im Blenderblock, dem Berliner Sitz des Ministeriums, wird die Personalie zwar nicht offiziell bestätigt, doch verschiedene Pressemedien gehen davon aus, dass Katrin Suder noch in diesem Sommer die erste weibliche Rüstungsstaatssekretärin Deutschlands werden könnte. Dort soll die promovierte Physikerin und studierte Theaterwissenschaftlerin nach der Affäre um die Drohne „Euro Hawk“ das Beschaffungswesen der Bundeswehr neu ordnen.
Schon bei McKinsey war Suder eine Ausnahmeerscheinung. Vom Typ her eher unprätentios und bescheiden, war sie die einzige Büroleiterin in Deutschland. Mit Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen soll sie ein enges Vertrauensverhältnis pflegen. Ob das reicht, um als Aufräumerin in dem Ministerium zu reüssieren, ist umstritten. Das Verteidigungsministerium gilt als eingeschworene Gemeinschaft, dessen Mitarbeitern es teils egal ist, wer unter ihnen Minister ist. Daran scheiterten schon mehrere Vorgänger von der Leyens. „Suder ist zwar absolut verbindlich, messerscharf im Kopf und glasklar in der Aussage. Sie ist aber keineswegs vom Fach. Und das Verteidigungsministerium ist eine Schlangengrube“, zitiert die Wirtschaftswoche einen Insider.