Kommunen müssen heutzutage wie Unternehmen bilanzieren, sie arbeiten mit modernem kaufmännischen Rechnungswesen und aufgrund der Schuldenbremse sind Kosten- und Leistungsrechnungen sowie Wirtschaftlichkeits- und Prozessanalysen gefragt. Kurzum: Die Verwaltungen brauchen Experten mit betriebswirtschaftlichem Know-How. Bei Neueinstellungen werden BWL-Kenntnisse daher eine sehr viel größere Rolle spielen.
Für Wirtschaftswissenschaftler gibt es unterschiedliche Wege in die Behörden hinein. Möglich ist, sich während der Verwaltungsausbildung an der FH auf BWL zu spezialisieren. Oder man bewirbt sich direkt mit seinem BWL-Abschluss von FH oder Universität.
"Die größeren Kommunen und die Landesverwaltungen werden ihren Nachwuchs vor allem aus ihren eigenen Verwaltungsschulen rekrutieren", sagte Reinert Maerker, der die Reform des Haushalts- und Rechnungswesens in Nordrhein-Westfalen geleitet hat, der Zeit. Die kleinen Kommunen könnten auf BWL-Absolventen der FHs zurückgreifen. Auf der Führungsebene könnten langfristig bis zu zehn Prozent der Positionen von Wirtschaftswissenschaftlern ausgefüllt werden, erwartet Maerker. (5. Oktober 2010)
Quelle: Zeit Online